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Nordex gewinnt

6,54 Cent pro französische Kilowattstunde

Tilman Weber

Bei dem Gebotstermin am 1. Dezember hatte der französische Staat die ersten 500 Megawatt (MW) Erzeugungskapazität für neue Onshore-Windparks im Rahmen einer Ausschreibung mit Vergütungsrechten bezuschlagt. Die Wettbewerber brachten mit ihren Geboten neue Windparkvorhaben eines Volumens von rund 900 MW ein – und sorgten somit für eine deutliche Überzeichnung der Auktion um 80 Prozent. Nordex mit fast 100 MW, Quadran mit 73,5 und WPD mit 64,6 MW kamen zusammen auf schon 235 MW. Der Dresdner Entwickler VSB sowie das niedersächsische Tochterunternehmen Volkswind der Schweizer Investorengemeinschaft Axpo-Gruppe waren die übrigen siegreichen Bieter.

Der französische Energieminister Nicolas Hulot zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis der 22 Projektzuschläge. Der französische Windmarkt habe sich als wettbewerbsfähig gezeigt. Anders als der deutsche Ausschreibungswettbewerb lassen die französischen Spielregeln allerdings zusätzlich eine sogenannten De-Minimis-Regel zu, bei der Windparks bis 18 MW Leistung und mit einer Anlagenzahl von nicht mehr als sechs Turbinen eine Vergütung zu einem Festpreis von rund sieben Cent pro kWh erhalten. Kritiker der Ausschreibungseinführung, die auf einen Beschluss vom Mai 2017 zurückgeht, hatten gewarnt: Durch die Anwendung der De-Minimis-Regel würden kaum noch Projektierer mit ihren Vorhaben in die regulären Ausschreibungsrunden ziehen wollen. Sie würden lieber ihre Projekte kleiner dimensionieren und sie als De-Minimis-Windparks vergüten lassen.

Auch in Frankreich gibt es im Übrigen eine Ausschreibungsregel, die Bürgerwindparks fördert. Rund ein Drittel der bezuschlagten Erzeugungskapazitäten erhielten daher Projekte, die lokale Gemeinschaften mit einbinden. Die Region mit den meisten Zuschlägen war übrigens die Region Haute de France im Norden. Nächster Gebotstermin wird der 1. Juni 2018 sein.