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Siemens Energy will Windkraft-Tochter von der Börse holen

Mit einer kompletten Übernahme aller Aktien und einer Abkehr von der Börse will Siemens Energy die Probleme der Windkraft-Tochter Siemens Gamesea (SGRE) in den Griff bekommen. Wie der Konzern mitteilt, erhalten alle Aktienbesitzer ein Kaufangebot von 18,05 Euro pro Anteil, ein Preis der knapp über dem Börsenwert der Papiere Ende Mai liegt. Sie verzeichneten nach der Ankündigung allerdings nur leichte Kursgewinne.

Synergieeffekte von bis 300 Millionen Euro pro Jahr

Siemens Energy verspricht sich von der Übernahme Kostensynergien von bis zu 300 Millionen Euro jährlich innerhalb von drei Jahren nach der Vollintegration. Zudem erwartet der Konzern bis zum Ende des Jahrzehnts Umsatzsynergien in Höhe eines mittleren dreistelligen Euro-Millionenbetrags. Derzeit ist ein Drittel der Aktien im Streubesitz, den Rest hält der Mutterkonzern.

Auslöser des Übernahmeangebots sind wirtschaftliche Schwierigkeiten und Verluste der Windkraft-Tochter. Im März dieses Jahres hat Jochen Eickholt den Chefposten des Anlagenherstellers übernommen, der dritte Chef in 18 Monaten. Zuvor hatte der Windkonzern mit mehreren Gewinnwarnungen für negative Überraschungen gesorgt.

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Die Integration werde das Management bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen bei SGRE unterstützen, heißt es von Siemens Energy. Notwendige Maßnahmen könnten so besser ergriffen werden, um das Geschäft zu stabilisieren sowie das vollständige Potenzial von SGRE zu erschließen. SGRE werde von engerer Einbindung von Siemens Energy profitieren, vor allem in den Bereichen Produktion, Lieferkette, Projekt- und Kundenmanagement, aber auch bei der Forschung und Entwicklung.

„Wir wollen schneller, flexibler und kundenorientierter werden“, so Christian Bruch, CEO von Siemens Energy anlässlich des Kapitalmarktages des Unternehmens in Berlin vor Analysten und Investoren. Siemens Energy werde mit einem erfolgreichen Delisting von SGREin der Lage sein, die Prozesse weiter zu vereinfachen und zu einer gemeinsamen Unternehmensstruktur mit flacheren Hierarchien überzugehen.

Mit einem Abschluss der Transaktion rechnet Siemens bis Ende 2022. (kw)