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Bidirektionales Lademanagement

Forschungsprojekt will E-Autos als Stromspeicher nutzen

Die Idee ist nicht neu: Elektroautos sollen nicht nur Strom verbrauchen, sondern auch Strom zur Verfügung stellen können – bidirektionales Laden heißt das im Fachjargon. Ein auf diese Weise optimiertes Laden der Elektrofahrzeugflotte kann dafür sorgen, dass erhöhter Energiebedarf den Netzanschluss nicht überlastet. Die Elektrofahrzeuge dienen in diesem Fall als Speicher und damit zur kurzfristigen Leistungserhöhung, um zum Beispiel andere Fahrzeuge in der Flotte schnell mit Strom zu versorgen. Elektrofahrzeuge werden so zum Ladebooster und entlasten die Netzanschlüsse.

E-Autos sollen bevorzugt grünen Strom tanken

Die Transnet BW will jetzt die Probe aufs Exempel machen und in einem auf zwei Jahre angelegten Pilotversuch im Rahmen eines Forschungsprojekts zwei Anwendungsfälle der Technologie untersuchen. Neben der Speicherfunktion will Transnet BW in den Projekt auch dafür sorgen, dass CO²-optimiert bevorzugt grüner Strom getankt und so der CO²-Fußabdruck von Fahrzeugflotten gesenkt wird – und zwar nicht nur bilanziell, sondern auch absolut. Anhand eines prognostizierten CO²-Indexes lädt eine Software die Fahrzeuge dann, wenn der aktuell ins Netz einspeisende Kraftwerkspark einen geringen Ausstoß von CO²-Äquivalenten aufweist.

Für die Umsetzung setzt die Übertragungsnetzbetreiberin spezielle Kostal-Wallboxen für bidirektionales Laden für drei entsprechend technisch umgerüsteten BMW i3 ein. Diese werden in die Transnet BW-Fahrzeugflotte integriert und entsprechend eingesetzt, teilte das Unternehmen in einer Presseinformation mit. Das Fraunhofer ISE entwickelt eine spezielle Optimierungssoftware und unterstützt beim Aufbau der Dateninfrastruktur zur gezielten Steuerung der Fahrzeuge.

Im Forschungsprojekt werden insgesamt 14 Anwendungsfälle erprobt

Damit soll das Projekt „Bidirektionales Lademanagement – BDL“ bei Transnet BW auch die Grundlage für weitere Anwendungsfälle bilden, etwa für netzdienliche Flexibilität, die Bereitstellung von Redispatchleistung oder die Stützung der Netzfrequenz durch Regelleistung.

An dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten und auf drei Jahre angelegten Projekt ist Transnet BW als assoziierte Partnerin beteiligt; Träger ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Die Projektbeteiligten – darunter BMW, FfE, Kostal und die Universität Passau – erproben insgesamt 14 Anwendungsfälle. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, ein ganzheitliches, nutzerorientiertes Angebot für die Integration von Elektrofahrzeugen in das Energiesystem in Deutschland zu entwickeln. Dafür ist neben nutzerfreundlichen technologischen Lösungen ein intelligentes Zusammenspiel von Fahrzeugen, Ladeinfrastruktur und Stromnetzen notwendig. In ihrem Positionspapier zur Bereitstellung von Systemdienstleistungen aus Elektrofahrzeugen mit bidirektionalem Lademanagement betrachten die Konsortialpartner dezidiert die Anwendungsfälle Primärregelleistung und Engpassmanagement. (kw)

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