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13.300 Kilometer Wasserstoff-Leitungen

Wie geht es weiter mit dem Netzausbau? Inzwischen ist klar, dass künftig Wasserstoff einen Teil der erneuerbaren Energien speichern wird. Dieser Wasserstoff soll über entsprechende neue Wasserstoff-Leitungen und bestehende, umgearbeitete Gasleistungen verteilt werden. Die Bundesnetzagentur hat den Szenariorahmen für den Netzentwicklungsplan Gas 2022 bis 2032 mit Änderungen am 20. Januar bestätigt. „Wir unterstützen den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland. Damit leisten wir einen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele“, sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA). „Ziel ist es, Erdgasleitungen zu identifizieren, die für eine Umstellung auf Wasserstoff in Betracht kommen.“

Stephanie Seybold von der Firma Terranets BW erklärt, die Gasnetzplanung sei insofern kompliziert gewesen, als dass sich hier immerhin zwölf Fernnetzbetreiber abstimmen mussten. Die Zahl der Übertragungsnetzbetreiber – Tennet, Amprion, Transnet BW und 50 Hertz – ist dagegen überschaubar. „Über die Jahre ist das Thema komplizierter geworden“, so Seybold. Man sehe das auch daran, dass die Veröffentlichung eines Netzentwicklungsplanentwurfs um ein halbes Jahr verschoben wurde. 

Szenario 1 und 2 seien noch vor der Verschärfung der Ausbauziele durch Klimaminister Habeck entstanden. Darin wird Methan bereits weitgehend durch Wasserstoff kompensiert. Eingangsgröße sei der Bedarf der Industrie. „Wir haben eine Marktabfrage online durchgeführt, um den Bedarf für die Ein- und Ausspeisung von Wasserstoff zu ermitteln“, so Seybold. Dabei seien 500 Projektmeldungen eingegangen. Im Norden sei es viel Erzeugung gewesen und überall sonst vor allem Nachfrage. 2030 werde es das erste Wasserstoffnetz geben mit 3.700 Kilometern umgestellter Netze. Bis 2050 werden es 13.300 Kilometer.    

Die Fernleitungsnetzbetreiber haben in einer Marktabfrage für den Transportbedarf von Wasserstoff einen hohen Bedarf festgestellt, der durch konkrete Umsetzungsabsichten durch die Projektträger nachgewiesen wurde und nun die Grundlage für die anschließende Netzberechnung bildet. Die Fernleitungsnetzbetreiber sollen nun in einer separaten Wasserstoffmodellierung die Erdgasleitungen identifizieren, die von Erdgas auf Wasserstoff umgestellt werden können. Mit dieser Infrastruktur soll die schnelle Entwicklung eines Wasserstoffnetzes ermöglicht werden.

Im Netzentwicklungsplan Gas 2022 bis 2032 soll ein Konzept entwickelt werden, wie die Vorgaben des Klimaschutzgesetzes, insbesondere die für 2045 vorgeschriebene Treibhausgasneutralität, umgesetzt werden können. Durch eine Zuordnung der Netzausbaumaßnahmen zu den jeweiligen Bedarfsträgern kann eine Prüfung der Verhältnismäßigkeit des ermittelten Netzausbaus, auch vor dem Hintergrund möglicher Rechtsänderungen, erfolgen. Die von der Bundesnetzagentur geforderte Modellierungsvariante marktbasierter Instrumente als Alternative zum Netzausbau verfolgt das Ziel, zusätzlichen Netzausbau in den Erdgasfernleitungsnetzen zu begrenzen.

Der Szenariorahmen für die Gasnetzplanung bis zum Jahr 2032 wurde von den Fernleitungsnetzbetreibern erarbeitet, mit der Öffentlichkeit konsultiert und dann der Bundesnetzagentur zur Bestätigung vorgelegt. Auf dieser Grundlage erarbeiten die Fernleitungsnetzbetreiber nun den Netzentwicklungsplan Gas 2022 bis 2032, der ebenfalls mit der Öffentlichkeit konsultiert und durch die Bundesnetzagentur geprüft wird.

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