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FVTR

Wasserstoff-Forschung: Verrohrung und Prüfstände

Das Forschungszentrum für Verbrennungsmotoren und Thermodynamik Rostock (FVTR) nutzt Infrastruktur und Wasserstoff der Westfalen Gruppe zur Forschung und Entwicklung neuer Brennstoff-Verfahren. Ziel ist es, grundlegende Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie die Verbrennung von Wasserstoff im Motor abläuft und wie Verschleiß reduziert werden kann. So soll identifiziert werden, welche Brennverfahren für welche Anwendungsbereiche am besten geeignet sind. Damit hat die Arbeit des FVTR das Potenzial, entscheidende Erkenntnisse über klimafreundliche Antriebe zu gewinnen und damit die Energiewende im Verkehrssektor mitzugestalten. Bereits seit 2007 beliefert Westfalen das FVTR mit Brenn- und Prüfgasen. Nun haben die beiden Unternehmen ihre Kooperation entscheidend erweitert. Das Besondere: Anstatt große Mengen Wasserstoff in Flaschen zu liefern, baute Westfalen vor Ort eine Versorgungsstrecke auf. Diese besteht unter anderem aus einem Wasserstoff-Trailer und einer Verrohrung mit Abgängen für verschiedene Prüfstände. Um eine kontinuierliche Wasserstoff-Versorgung sicherzustellen, wird der Trailer bedarfsgerecht mit Wasserstoff von Westfalen befüllt. Die Anlage steht dem FVTR für die Dauer der Messkampagne bis Ende Februar zur Verfügung und kann flexibel auf- und abgerüstet werden. Damit passt sich die mobile Trailer-Lösung an die individuellen Bedürfnisse des FVTR an und ermöglicht eine reibungslose Forschungsarbeit.

H2-Infra – Forschung für die Endanwendung von Wasserstoff

Und auch in Bitterfeld geht die Wasserstoffforschung weiter. Mitnetz Gas setzt die Wasserstoffforschung im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen fort. Nach Abschluss des Projektes „HYPOS:H2-Netz“ 2021 wird der Verteilnetzbetreiber mit „H2-Infra“ in den kommenden drei Jahren speziell auf dem Gebiet der Endanwendung des Energieträgers Wasserstoff forschen. „H2-Infra“ hat das Ziel, Anwendungstechnik für Haushalt und Gewerbe auf Wasserstoffeignung zu testen und weitere Betriebserfahrungen bei der Versorgung von Endverbrauchern zu sammeln.

Der Fokus liegt dabei auf der Standardisierung von Prozessen im Sinne eines effizienten Betriebes und der Weiterentwicklung des Sicherheitskonzeptes. Außerdem plant MITNETZ GAS, spezielle Bildungsprogramme für Monteure und Ingenieure für das praktische Arbeiten mit Wasserstoff zu entwickeln und vor Ort Schulungen durchzuführen. Die für das Vorgängerprojekt fertiggestellte Testinfrastruktur mit dem 1.200 Meter langen Verteilnetz, der Gasdruckregel- und -messanlage sowie der Versuchscontainer mit der Messtechnik bleiben erhalten. Dazu kommen Anwendungstechniken aus dem Wärmemarkt und weitere Wasserstoffverbraucher. DBI Gas- und Umwelttechnik und HTWK Leipzig bleiben Projektpartner.

Das Budget beträgt insgesamt rund 1,2 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) unterstützt „H2-Infra“ mit öffentlichen Mitteln. Das Wasserstoffdorf befindet sich auf einem 12.000 Quadratmeter großen Gelände im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Seit 2018 wurde mit „HYPOS: H2-Netz“ eine Verteilnetzstruktur entwickelt, die Anlagen errichtet und die Anbindung und Versorgung von Wasserstoffendverbrauchern. 

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Mitnetz Gas testete dabei mit Projektpartnern Verlegetechniken, neue Materialien und definierte die erforderliche Sicherheitstechnik. So wurden z.B. hochdichte Kunststoffrohrleitungen im Verteilnetz und in der Inneninstallation erprobt und Wechselwirkungen von verschiedenen Geruchsstoffen für das Gasnetz untersucht. Nach Projektabschluss zum Jahresende 2021 wird „HYPOS: H2-Netz“ derzeit detailliert ausgewertet. Der Versuch ergab bereits, dass ein sicheres Arbeiten an mit Wasserstoff geführten Leitungen möglich ist. (nw)