Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Windlauf der HUSUM Wind

Historische Windturbinen, historische Windlandschaft 

Zu Beginn ist der Husumer Windlauf noch für jede und jeden der sehr grob gerundet 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine gemeinsame Sache: gleiches vom Veranstalter ausgegebenes und dem eigenen textilen Oberteil übergezogenes schwarzes T-Shirt, gleiche Freude an Wind und nach dem Start vom Parkplatz am Binnenhafen wohl an den am Wegrand sichtbaren Windturbinen. Denn die 7,6 Kilometer lange Strecke führt zuerst an einer Handvoll im Hafen aufgereihter Altturbinen aus verschiedenen Phasen der Windkrafthistorie vorbei. Nach dem Ortsrand zieht sich die laufende Messegruppe zunehmend als lose Menschenkette in die Länge. Spätestens nach dem zweiten Deichanstieg reißt diese dann optisch auseinander – in der schönen friesisch-satten Weide- und Marschlandschaft sind die Teilnehmenden als schwarze Einzelglieder oder Teilketten sichtbar.

Das Rennen entlang der Husumer Au, wie der in die Nordsee führende Wasserlauf aus dem Binnenhafen heißt, erreicht den Dockkoog und damit das Meer, während zwei Fahrerinnen auf Begleit-Fahrrädern die zunehmenden Lücken abfahren und den Nachzüglern den Weg weisen.

Das Wetter zeigt an diesem Morgen seine vielfältigen Nordsee-Spätsommer-Gesichter: Warm am Anfang, kurzzeitiger Regen an der Küste und auf dem Rückweg niederschlagsfreier Gegenwind. Die im Lauf führenden Windleute nutzen ihre reichlichen konditionellen Reserven und ziehen nun im beginnenden Regen erstmals ernsthaft rennend davon. Auch die Fotografin des Veranstalter-Teams beendet ihr Stopp and Go mit Kamera und macht plötzlich mit dem Laufen ernst.

Für die Nachziehenden spielen Landschaft und Wetter wohl immer weniger eine Rolle, zumindest gilt das für den Bericht erstattenden Läufer. Nur noch Rhythmus zählt – in Laufbewegung, Atmung und gedanklicher Gliederung des Streckenverlaufs. Ein plattdeutsches FDP-Wahlplakat am Straßenrand, das ungefähr Schluss mit reden, lieber zuhören und machen besagt, dann der Hafen, die Brücke zurück zum Parkplatz. Und am Ziel der Pokal für den Sieger, die Ehrung für den zweiten und dritten Läufer im Ziel. Die Organisatorinnen von der Messe Husum haben Bananen, Kaffee und Mineralwasser frei für alle aufgetischt. Jede Nachzüglerin und jeder Nachzügler des Laufes werden von allen anderen im Ziel beklatscht.

Husum im Schnelldurchgang.