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Megatrend PPA: Wie Discounter, Chemiekonzerne und Versandriesen nachhaltig werden 

Die beiden Energieversorger Axpo und IWB errichten an der Muttsee-Staumauer eine 2,2-MW-Anlage, deren Strom über 20 Jahre vom Schweizer Discounter Denner abgenommen wird. Damit ist das Projekt die erste große Solaranlage in der Schweiz, die im Rahmen eines langfristigen Stromabnahmevertrags (Corporate PPA) gebaut wird. Diese Vermarktung ist ein Modell für die Zukunft – auch in Deutschland.

„Dieses Projekt bekräftigt unser Engagement zur Erreichung der Klimaziele. Unser Ziel ist auch weiterhin, ausschließlich Strom aus erneuerbarer Quelle zu beziehen, weshalb wir innovative Lösungen unterstützen, um den verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen zu fördern. Mit der alpinen Solaranlage investieren wir in unsere Zukunft und stärken den Standort Schweiz“, erklärt Denner CEO Mario Irminger. 

Mehrjährige Lieferverträge für grünen Strom gibt es schon lange in Ländern, in denen es keine Einspeisevergütung gibt, etwa in den USA. So wurden laut von Bloomberg New Energy Finance weltweit schon PPAs im Umfang von mehr als 23 Gigawatt abgeschlossen. Unternehmen bekommen Regenerativstrom zu verlässlichen Preisen. Anlagenbetreiber können ihre Wind- und Solarparks jenseits fester Einspeisetarife mit wenig Risiko realisieren und somit den Ausbau der erneuerbaren Energien voranbringen. Auch in Europas sind solche Abnahmeverträge bereits gang und gäbe, weil sich immer mehr Unternehmen anspruchsvolle Nachhaltigkeitsziele setzen und ihren Energiebedarf mit Erneuerbaren decken wollen. Axpo gehört zu den führenden Anbietern im Bereich der langfristigen Stromabnahmeverträge in Europa und den USA und hat in diesem Bereich mehr als 15 Jahre Erfahrung.

Offshore-PPA mit BASF

Ein anderes Beispiel für ein PPA in der Offshore-Windkraft ist der von Energiekonzern Vattenfall und BASF  mit 1,5 Gigawatt Leistung weltgrößten Meereswindpark Hollandse Kust Zuid vor der niederländischen Küste. Für knapp die Hälfte der Anteile zahlt BASF rund 1,6 Milliarden Euro und sichert sich so rund die Hälfte des dort erzeugten Ökostroms über einen mehrjährigen Stromabnahmevertrag, ein sogenanntes Power Purchase Agreement (PPA). Vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Behörden wird ein Abschluss der Transaktion im vierten Quartal 2021 erwartet. Die vollständige Inbetriebnahme ist für das Jahr 2023 geplant. Die Offshore-Montagearbeiten des Windparks haben im Juli begonnen. BASF erwirbt den Strom aus ihrem Anteil des Windparks über einen langfristigen Stromabnahmevertrag. Das ermöglicht es BASF, an mehreren Produktionsstandorten in Europa innovative, emissionsarme Technologien einzusetzen. Der BASF-Verbundstandort Antwerpen wird in erheblichem Maße von dem erneuerbaren Strom profitieren. 

Und der dänische Offshore-Experte Ørsted hat ein Corporate Power Purchase Agreement über 250 Megawatt (MW) mit Amazon abgeschlossen. Der Online-Versandriese wird über zehn Jahre hinweg Strom aus dem künftigen Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 3 in der deutschen Nordsee beziehen. Mit 250 MW ist der Stromabnahmevertrag laut Ørsted der bisher größte für Offshore-Windenergie in Europa. Dies ist das zweite Corporate PPA von Ørsted und Amazon. Bereits im Jahr 2016 hatten die Unternehmen einen Vertrag über den 253 MW Onshore-Windpark von Amazon in Texas, Scurry County, geschlossenen. 

In der deutschen Onshore-Windkraft spielen PPA künftig besonders bei Bestandsanlagen eine wichtige Rolle. Von besonderem Interesse sind PPA für alle Anlagenbetreiber, weil die aus der Förderung auslaufenden Anlagen weiter wirtschaftlich betrieben werden müssen. Bilaterale Stromlieferverträge rücken dabei in den Fokus.

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