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Steckbare Solartechnik

Technik für Solarbalkone steht bereit

Nicole Weinhold

Auf der Intersolar rückte der Solarbalkon als Megatrend ins Bewusstsein der Besucher. So wurde Indielux mit einem der wichtigsten Branchenpreise ausgezeichnet: Dem Smarter E Award. Die Jury überzeugte, dass Indielux die einfache Steckdoseneinspeisung von stromerzeugenden Geräten für die Verbraucher möglich macht. Unter dem Namen Ready2Plugin präsentiert Indielux das erste Sicherheitssystem für diese Geräteklasse. Der Anschluss solcher Geräte ohne Elektriker ist bahnbrechend und dürfte Branche und Markt in den nächsten Jahren nachhaltig verändern.

Mit Ready2Plugin bringt das Indielux erheblich Bewegung in die deutsche Energielandschaft. Ready2Plugin macht es möglich, einfach steckbare Solar-Module und Batteriespeicher ohne Elektriker und ohne Sicherheitsprobleme in Steckdosen einzustecken. Damit kann nicht nur das Balkonmodul, wie in Nachbarländern mit Bagatellgrenzen von 600 Watt, sondern auch die klassische Eigenheim-Photovoltaikanlage vom Laien angeschlossen werden. Bisher verhinderten normative Regelungen und Bedenken seitens der Netzbetreiber diese Möglichkeit der einfachen Inbetriebnahme solcher Geräte. Ready 2 Plugin ändert dies nun mit einem vorausschauenden Algorithmus. Der Algorithmus ist auf einem Smart- Home-Gerät oder einer Smart-Home Zentrale installiert und stellt, in Übereinstimmung mit den normativen Richtlinien für die Stromeinspeisung, die zulässige Strombelastbarkeit im Endstromkreis sicher.

Ready2Plugin basiert auf einer Studie vom indielux Gründer Marcus Vietzke, dem Photovoltaik-Institut Berlin und der HTW Berlin. Die Studie untersuchte die Auswirkungen des Anschlusses von stromerzeugenden Geräten an der Steckdose. Die Ergebnisse beeinflussten maßgeblich den Dialog mit den Normungsgremien der DKE und führten zu einer Änderung der Normung: Seit Mai 2018 ist die Nutzung der Reservekapazität einer Stromleitung möglich. In nur wenigen Monaten setzte Indielux diese Normänderung nun in ein Produkt um, dass die dezentrale Energiewende durch kleine Erzeuger revolutioniert.

Normänderung durchgeboxt

Möglich geworden ist Ready 2 Plugin durch eine Normänderung. Darum ging es am zweiten Messetag, der wieder durch einen Preis geprägt wurde. Die Arbeitsgruppe PV Plug erhielt den Georg-Salvamoser-Preis - einen der höchstdotierten Umweltpreise Deutschlands. Unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Solarenergie DGS hatte PV Plug die Normänderung maßgeblich vorangetrieben.

Die Initiatoren der Arbeitsgruppe PV Plug der DGS vernetzten im Jahre 2016 Befürworter von Balkonmodulen mit dem Ziel, solche Stecker-Solar-Geräte einfach anwendbar zu machen. Die Gruppe kämpfte sich in die Gremien vor, die über entsprechende Normen, konkret die Neuformulierung der DIN VDE 0100-551, entscheiden. Durch massive Öffentlichkeitsarbeit machten sie auf die dortigen Hürden aufmerksam und erreichten schließlich eine Umformulierung der DIN Norm, die nun auch offiziell den Anschluss von Mini-Modulen an Steckdosenstromkreise zulässt. PV Plug setzte dabei auf fundierte Argumente wie beispielsweise mit einer eigens erstellten Sicherheitsstudie, die in den Normungsgremien zu einer Neubewertung des Gefährdungspotentials führte. Zudem bindet die Gruppe über 1.000 Energiewende-Bürger aktiv in die sonst kaum sichtbaren Prozesse der Normungsgestaltung ein.

Landesgartenschau zeigt Solarkraftwerke für Balkon und Garten

Die steckbare Solartechnik hält Einzug in den deutschen Energiealltag und verändert diesen nachhaltig: Die ersten Energieversorger bereiten den Rollout dieser Technologie vor. So stellen die Stadtwerke Burg in Kooperation mit Indielux derzeit die Vielfalt steckbarer Solarmodule auf der Landesgartenschau in Sachsen-Anhalt aus. Jenseits der technischen Details werden hier die Möglichkeiten der Technologie bildstark deutlich. Wie flexibel Solarmodule mit und ohne Speicher dabei einzusetzen sind, zeigt die Ausstellung auf der Landesgartenschau: Das reicht vom Gartenhaus mit Solarpanelen über das Solarmodul für die Balkonbrüstung bis hin zum stromerzeugenden Gartentisch.

Für den Geschäftsführer der Stadtwerke, Alfred Kruse, sind solche Solarmodule ein konsequenter Schritt im Rahmen der Demokratisierung und Bürgernähe der Energiewende: „Steckbare Solarmodule ermöglichen jedem mit einer kleinen Investition die Teilnahme an der Energiewende. Durch ihre einfache Erweiterbarkeit kann die eigene Stromversorgung modulweise ausgebaut werden. Wir freuen uns, zusammen mit Indielux erstmals in Deutschland, eine solche Übersicht präsentieren zu können,“ so Kruse weiter.