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Sparzwang weckt Innovationswillen

Das Ausbautempo in der deutschen Onshore-Windkraft zieht deutlich an. Anhand der 3.567 Megawatt (MW) installierter Leistung im vergangenen Jahr lässt sich das zwar nicht wirklich erkennen, zumal 2017 noch mit 5.522 MW deutlich mehr Anlagen ans Netz gegangen sind. Aber: Neugenehmigungen im Umfang von rund 7.500 MW und Zuschläge für rund 6.400 MW geben reichlich Grund zur Annahme, dass bereits in diesem Jahr deutlich mehr Wind ans Netz gehen wird. | 16

Netzanschluss ist der nächste Flaschenhals

Die Herausforderungen für Projektierer haben sich gleichwohl vervielfacht. Teure Pachten und aus­ufernde Umweltauflagen, explodierende Anlagenpreise und zusätzliche Pflichten wie BNK lassen die Gewinnmarge schrumpfen. Sorgen bereitet zudem ein Mangel an Netzverknüpfungspunkten. Planer sehen hier nach fehlenden Genehmigungen den neuen Flaschenhals, der einen schnellen Windkraftausbau verhindern könnte. | 30

In der Solarplanung scheinen Genehmigungen derweil keine Sorgen zu bereiten. Schließlich sind 2023 über 14 Gigawatt ans Netz gegangen. Nur leider ist diese Einschätzung falsch. Freiflächengenehmigungen lassen ähnlich wie in der Windenergie mitunter Jahre auf sich warten. Allerdings können Planer selbst einiges zur Beschleunigung beitragen. | 28

Und weil sowohl Wind- als auch Solarprojektierer immer stärker einen Mangel an Flächen zu spüren bekommen, rücken auch solche Standorte in den Blick, die vor Jahren noch ausgeschlossen worden wären, etwa bergige Regionen und Moore. Inzwischen gibt es ausgeklügelte Montagesysteme in der Photovoltaik, die die Erschließung solcher Standorte bei vertretbaren Kosten ermöglichen. | 34

Sparzwänge haben in der Windkraft schon immer den Innovationswillen angetrieben. In unserem Special schauen wir in dieser Ausgabe auf das Thema Türme. Wie lassen sich Kosten zum Beispiel beim Design, beim Material, aber auch bei der Überwachung und Wartung einsparen? Wie kann die Lebensdauer erhöht werden? Hier kommt es buchstäblich auf jede einzelne Stellschraube an. | 37

Gleichzeitig spielt die optimale Vermarktung von grünem Strom eine immer wichtigere Rolle. Dabei rücken Stromabnahmeverträge mit Industrie und Gewerbe in den Fokus, zum Beispiel zwischen Planer UKA und Mercedes-Benz. | 24

Bidirektionales Laden

Damit Autobauer nicht nur grünen Strom für ihre Produktionsstätten haben, sondern auch die Mobilitätswende aktiv gestalten können, sollten sie auf E-Mobilität bei ihren Flotten setzen. Sorgen bereitete Kunden in der Vergangenheit die Ladesäuleninfrastruktur. Inzwischen ist das Netz der Stromtankstellen jedoch relativ engmaschig. Jetzt geht es darum, das Laden zu beschleunigen – und die enorme Masse ungenutzter Speicher in stehenden Fahrzeugen für bidirektionales Laden verfügbar zu machen. | 54

Eine Übersicht über die deutsche Ladesäulenlandschaft finden Sie auf unseren Grafikseiten. | 56

Die saubere Mobilität von Lkw, Bahn und Schiff soll derweil vor allem mit grünem Wasserstoff realisiert werden. Wirtschaftlich ist die Produktion bisher nur bedingt. Daher wird auch hier nach neuen Lösungen gesucht. Nicht nur dass die Elektrolyseure rasant an Kapazität zulegen, auch die Technologie selbst verändert sich. PEM-Elektrolyseure bekommen zunehmend Konkurrenz, etwa durch AEM. | 50

Die Transformation unseres Energiesystems verlangt neben der grünen Stromproduktion ihre zügige Verknüpfung mit Wärme und Mobilität. Sektorkopplung wird zur Pflichtaufgabe. Darum laden wir Sie genau zu diesem Thema ab 2. Juli zur Konferenz Sectors4Energy ein.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Nicole Weinhold,
Chefredakteurin Erneuerbare Energien

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