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„Deutlich weniger Betonvolumen als im klassischen Modell“

Sie nutzen bis 70 Prozent weniger Beton. Wie geht das, wo Fundamente doch viel Masse und Breite brauchen, um so hohe windbelastete Bauwerke zu stabilisieren?

Christof Strebe: Wir bauen in einer Breite ähnlich der eines Ortbetonfundaments. Bei den letzten Anlagen, die wir beliefert hatten, waren die Durchmesser um circa einen Meter größer als bei den klassischen Ortbetonfundamenten dieser Windenergieanlagen. Aber wir benötigten deutlich weniger Betonvolumen. Unsere Fundamente bestehen aus im Zentrum zu einem Ring zusammenschließenden und sternförmig ausgreifenden Betonrippen. Wo sich sonst ein massiver Betonkegel wölbt, lassen wir Lücken. Doch wir decken dafür an der Unterseite der Betonrippen mitgegossene Simse mit je einer Lastverteilplatte pro Zwischenraum ab. Auf das gesamte Fundament schieben wir fast den gesamten Erdaushub zurück und beschweren es damit.

Was war die größte Herausforderung, um die Fertigbetonteile richtig zuzuschneiden?

Christoph Schwenzer: Dass wir sie Stück für Stück komplett entwickeln mussten, was drei Jahre in Anspruch nahm. Dazu gehört die Zertifizierung.

Christof Strebe: Durch konsequentes, volumen optimiertes Design haben wir solche Material und Zeiteinsparungen erzielt, dass es sich lohnt. Rentabilität erreichen wir durch die Modularität bei nur vier Gussformen, indem wir unsere Fundamentrippen herstellerübergreifend für die jeweiligen Windturbinenklassen verwenden möchten, sowie durch Transportierbarkeit der Bauteile in gewöhnlichen LKW und durch hohe Anpassungsfähigkeit.

Sie gründen nun erste Enercon-Großanlagen. Sofort wächst die Nachfrage, warum?

Christoph Schwenzer: Wichtig war zu sehen, dass wir die Serienreife jetzt erreichen und ein Fundament tatsächlich in fünf Tagen errichten können. Als wir nun zeigen konnten, dass es funktioniert, haben wir sofort entsprechende Resonanz gefunden.

Wie reduzieren Sie die Teilevielfalt, um den Aufwand der Produktion klein zu halten?

Christoph Schwenzer: Unsere Teilevielfalt ist mit vier verschiedenen Formen nicht groß. Aber wir haben noch Entwicklungsarbeit vor uns. So wollen wir den Stahleinsatz reduzieren und maximal drei bis vier verschiedene Standardrippen haben, die am besten für mehrere Anlagentypen passen. (tw)

Christof Strebe
Head of Sales,

Anker Foundations

Christoph Schwenzer
COO, Anker Foundations

Anker Foundations

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