Ein Restanteil von nur noch zehn Prozent thermischer Verwertung aus dem Rückbau einer Windkraftanlage ist Ihr Markenkern, richtig?
Mareike Brinkmeyer: Womöglich sind es 95 Prozent einer gesamten Windenergieanlage, die verwertet werden können. Selbst das Öl und die Schmierstoffe können recycelt werden. Engpass bleibt GFK, der Glasfaserkunststoff der Rotorblätter. Hier ist die Branche noch immer nicht am Ende der Wertschöpfungskette.
Sie demontierten gerade eine Drei-Megawatt-Windenergieanlage von Repower, 123 Meter Nabenhöhe. Was waren die Herausforderungen?
Daniel Priese: Der Rückbau der Drei-MW-WEA im Windpark Lindenberg bei Arensfelde war außergewöhnlich, weil bis dato niemand eine Anlage in dieser Dimension zurückgebaut hat. Der Betonturm mit innenliegenden Spannlitzen, die immer eine besondere Herausforderung im Hinblick auf die Fallrichtung des Turms beim Umlegen sind, ließ sich durchs Betonsägen umlegen – eine Innovation. Wegen der Nähe zur Autobahn, war hier keine Sprengung erlaubt.
Sie haben einen neuen Kran direkt weg vom Hersteller Liebherr eingesetzt, wie sehr rüsten Sie sich derzeit mit neuen Baumaschinen aus?
Daniel Priese: Unser neuer eigener Kran kam direkt aus dem Werk vom Hersteller auf die Baustelle zur Unterstützung. In diesem Sommer werden wir einen weiteren Kran im Wörmann Team aufnehmen, der aktuell gängige Rückbauten bis zu E-66 oder GE-1,5 bewältigen kann.
Sie zeichnen sich nicht zuletzt darin aus, als Generalunternehmer zugleich Straßensperrung, Logistik – auch für Großkomponenten oder Umspannwerke, Baustellenvorbereitung, Rückbau, Recycling anzubieten. Inwiefern sind Sie auch Dienstleister für zwischenzeitlichen Weiterbetrieb?
Daniel Priese: Wir haben seit etwa drei Jahren die Plattform WEA24.com, die Anlagen- und Ersatzteile auf dem Zweitmarkt anbieten und den Betreiber ein Ersatzteilmanagement nutzen lässt. (tw)
Web-Wegweiser: woermann-team.de
Foto: Wörmann-Team
Foto: Wörmann-Team
