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4 Maßnahmen für schnelleren Ausbau der Solarthermie

Mehrere Verbände haben eine Agenda für den schnelleren Ausbau der Solarthermie vorgeschlagen. Denn ohne einen höheren Stellenwert der Technologie bei der Energiewende werden die Klimaschutzziele nicht erreichbar werden, betonen die Autoren eines entsprechenden Positionspapiers. Denn unter anderem bei der Wärmeversorgung gibt es noch einen großen Aufholbedarf. Grundsätzlich begrüßen die Verbände das Ziel der Bundesregierung, die Wärmeversorgung bis 2030 zur Hälfte klimaneutral zu gestalten. Um das zu erreichen, schlagen sie mehrere Maßnahmen vor.

1. Große solarthermische Anlagen für Industrie und Kommunen

Die Verbände schlagen ein Förderprogramm für große Solarthermieanlagen zur Gewinnung von Prozesswärme und für die kommunale Nahwärmeversorgung vor. Das würde über Ausschreibungen gelingen, die noch in diesem Jahr starten sollten. Zudem sollten große Solarthermieanlagen in die Liste der im Paragraph 35 des Baugesetzbuches gelisteten Vorhaben aufgenommen werden, die auf besonders ausgewiesenen Flächen entstehen sollen. Auch die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze sollte zugunsten der Solarthermie überarbeitete werden.

2. Höhere Fördersätze für die Solarthermie in der BEG

Auch für die Wärmeversorgung in Gebäuden sollte die Solarthermie stärker berücksichtigt werden. Deshalb schlagen die Verbände vor, die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) entsprechend nachzubessern. So sollte der Fördersatz für die Solarthermie auf mindestens 40 Prozent angehoben werden. In Kombination mit einer Wärmepumpe oder einem Biomassekessel schlagen die Verbände einen Bonus von fünf Prozent vor.

3. Erhöhung der solaren Deckungsrate im Gebäudeenergiegesetz

Im Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist bisher eine solare Deckungsrate von 15 Prozent als Mindestanforderung vorgesehen. Die Verbände schlagen eine Erhöhung dieser Deckungsrate auf 30 Prozent vor. Zudem sollte die Erfüllung dieser Mindestanforderung nicht mehr anhand der Kollektorfläche sondern anhand des Kollektorertrags gemessen werden.

4. Solarthermie bei Solarpflicht berücksichtigen

Die Bundesregierung will eine verpflichtende Installation von Solaranlagen auf oder in Neubauten einführen. Bei dieser Solarpflicht ist jedoch immer die Photovoltaik im Gespräch. Sie sollte aber explizit auch auf die Solarthermie ausgeweitet werden. Die Verbände verweisen hier auf die Solarpflicht, die in Berlin ab kommendem Jahr gilt und in der auch die solare Wärmeerzeugung mit integriert ist.

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Die Verbände verweisen darauf, dass mit der solaren Wärmeerzeugung die Abhängigkeit von Gaslieferungen aus aller Welt reduziert werden kann und damit die Heizkosten stabil und sozialverträglich gehalten werden können. Schließlich sei es eine erfolgreich eingeführte, in der Bevölkerung beliebte und sofort verfügbare effiziente Technologie. Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW Solar) ist es möglich im Zusammenspiel von Solarwärmekollektoren, regelbaren Pumpen, Wärmespeichern und einer innovativen Digitalisierung jedes Jahr über 100 Terawattstunden Wärme für Heizung, Warmwasser und Industrieprozesse bereitzustellen.

Das Positionspapier wurde neben dem BSW Solar auch vom Bunde der Energieverbraucher, der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), der ITGE Uni Stuttgart, der Initiative Sonnenheizung und vom Sonnenhaus-Insitut veröffentlicht. Sie finden es zum kostenlosen Download auf der Webseite des BSW Solar.

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