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Offshore

Niederländische Züge fahren mit Windkraft

Die Bahngesellschaft arbeitet schon seit Jahren mit dem Regenerativplaner Eneco zusammen. Ziel war es, alle Züge bis Anfang 2018 rein rechnerisch mit Windkraft zu versorgen. "Jetzt haben wir unser Ziel schon ein Jahr früher als geplant erreicht", so Sprecher Ton Boon gegenüber AFP. 600.000 Bahnreisende würden nun täglich allein mit Windstrom reisen, heißt es auf einer gemeinsamen Website. In den Niederlanden geht der Windkraftaufbau gerade gut voran. 2015 wurden laut Global Wind Energy Council, Turbinen mit 586 Megawatt Leistung installiert. In 2016 machten die Niederländer auf sich aufmerksam, als bei einer Ausschreibung für den Offshore-Windpark Borssele der bis dahin niedrigste Kilowattstundenpreis bei einer Ausschreibung erzielt wurde. Inzwischen wurde das zwar von Vattenfall in einem dänischen Projekt unterboten, gleichwohl geht durch die Ausschreibungen der Offshore-Ausbau zügig voran. Offshore-Strom aus den Niederlanden, aber auch aus Belgien und Finnland fließt in die Versorgung der Nederlandse Spoorwegen (NS). 5.500 Zugverbindungen täglich verantwortet NS.

Zum Vergleich: Alle Bahncard-rabattierten Fahrten in Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn innerhalb Deutschlands werden CO₂-frei durchgeführt - und auch alle auf dem Fahrschein des BahnCard-Inhabers eingetragenen Mitreisende und Kinder reisen ebenfalls mit 100% Ökostrom. "Die Ökostrom-Kosten trägt die DB", heißt es auf der Website der Bahn. Aber den milliardenschweren Umstieg auf Ökostrom lässt sich die Bahn tatsächlich mehrfach bezahlen: Über Mittel vom Bund, normale Tickets und zusätzliche Einnahmen durch das Umwelt-Ticket.

Derzeit bezieht die Bahn 42 Prozent ihres Stroms aus erneuerbaren Energien. Bis 2020 soll der Anteil erneuerbarer Energien im Bahnstrom auf 45 Prozent steigen. Bis 2050 soll der gesamte Bahn-Verkehr CO2-frei sein, sagt ein Sprecher. Die Bahn kauft Ökostrom ein und produziert ihn auch selbst, um mit den Vorgaben für die Klimaschutzabgabe Schritt zu halten. DB nutzt Bahnhofsdächer und Brachflächen, um dort Solaranlagen zu installieren. In Leuchtturmprojekten wird auch mal Erdwärme genutzt: In Bad Lauterberg im Harz beispielsweise hält Erdwärme aus zehn Metern Tiefe den Bahnsteig der Station Barbis über dem Gefrierpunkt. (Nicole Weinhold)