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Solar und Wind zusammen

Blickfang für die kommunale Energiewende

Die Firma InnoVentum mit Sitz in Schweden und der Schweiz baut ästhetische umweltfreundliche Energiesysteme die die Vorteile von Wind- und Solarenergie in Einklang bringen. Das Hybridsystem „Giraffe“ beispielsweise, ist kinderleicht zu installieren und zeichnet sich durch einen sehr leisen Betrieb aus. Zudem wird die Nachhaltigkeit der Systeme durch den Einsatz von Holz und recyceltem Stahl als Hauptkomponenten extrem gesteigert. Gründer Sigvald Harryson im Interview.

Die Überdachungsfläche der Giraffe ist wegen der Modulzwischenräume nicht dicht. Dadurch ist es als Carport oder Wetterschutz für z.B. Fahrräder weniger geeignet und die Holzkonstruktion verrottet schneller. Was macht eine Giraffe so besonders gegenüber herkömmlichen PV-Anlagen?

Professor Harryson: Das Design der Giraffe entstand in Zusammenarbeit mit dem Stararchitekten Dr. Santiago Calatrava, der den Turning Torso in Malmö und Dubai sowie den neuen Bahnhof am Ground Zero in New York entworfen hat.

Durch die doppelte Krümmung kann die Dachkonstruktion der Giraffe Energie von 40 m² PV-Modulfläche leisten, beansprucht dafür jedoch lediglich 20 m² Bodenfläche. Das verdoppelt den Ertrag pro Quadratmeter. Der Platz ist vielerorts begrenzt. Aus diesem Grund gilt, je mehr Energie Sie pro Quadratmeter ernten können, desto besser.

Durch die fehlenden Abdichtungen zwischen den 24 PV-Modulen verbessert sich die Belüftung. Des Weiteren vermindern sich die Windlasten bei angreifenden Stürmen. Der Klimawandel verursacht immer häufiger auftretende schwerere Hurrikans. Jedes Design sollte somit enorm widerstandsfähig sein. Eine Giraffe bietet 100% Sonnenschutz und erzeugt jährlich genug Energie, um mit 2 E-Autos jeweils um den Planeten fahren zu können.

Natürlich gibt es eine Regenschutzoption, diese hat jedoch bisher niemand in Anspruch genommen. Die Holzkonstruktion hat eine Design-Lebensdauer von 50+ Jahren. Stahl rostet lange bevor hochwertiges Leim-laminiertes Holz verrottet. Ergänzend dazu hat die Holzkonstruktion bereits 5 Tonnen CO2 absorbiert bevor sie installiert wird. Im Gegensatz dazu erzeugt ein Carport aus Stahl oder Aluminium mit Betonfundamenten rund 10 Tonnen CO2-Emissionen vor Installation.

Ein echtes Designer-Stück. Und wegen einer gekrümmten Modulfläche wird mehr Energie erzeugt?

Professor Harryson: Die Tatsache, dass 40 m² PV-Module auf 20 m² Bodenfläche passen, verdoppelt offensichtlich den Ertrag pro Quadratmeter. 24 verschiedene Modulanstellwinkel erhöhen die Ausbeute um 7 % im Vergleich zu einer ebenen Moduloberfläche. Dies vor allem durch eine Vermeidung von Spitzenlasten an den Wechselrichtern. Alle PV-Module verfügen über Optimierer, welche für eine perfekte Lastverteilung am Wechselrichter sorgen.

PV-Module auf dem Dach werden durch schlechte Belüftung in den Sommermonaten häufig stark erhitzt, was schlussendlich die Ausbeute massiv reduziert. Die Struktur der Giraffe sorgt für eine bessere Kühlung aller PV-Module durch allseitige Belüftung.

Inwiefern trägt die installierte Windkraftanlage zur Energieerzeugung bei?

Professor Harryson: Städtische Anlagen kämpfen in der Regel mit turbulenten Windgegebenheiten, die die Produktion reduzieren können. In manchen Fällen stellen wir jedoch das Gegenteil fest. So z.B. dass Kanaleffekte zwischen Bauten die Windströme erhöhen und die Energieproduktion verbessern. Bisher haben wir 55 Installationen in 12 Ländern in den letzten 10 Jahren abgeschlossen, so dass es noch zu früh ist, um zu sagen, wann und warum einige urbane Giraffen über die Erwartungen hinaus produzieren. In ähnlicher Weise haben wir in Sri Lanka eine Installation von 6 Turbinen auf einer Insel mit einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 3,3m/s realisiert. Laut Ertragsgutachten sollten diese Turbinen eigentlich weniger als 3000 kWh pro Jahr produzieren. Nach 6 Betriebsjahren misst der Kunde, die Asian Development Bank, jedoch eine durchschnittliche Produktion von mehr als 6000 kWh für jede der 6 Turbinen. Experten debattieren darüber immer noch, es hat anscheinend mit der thermischen Wirkung zwischen Land und Wasser und Tag und Nacht zu tun.

All diese Faktoren zusammen erklären, warum die Giraffe pro Flächeneinheit etwa 3,3-mal mehr Energie produziert als herkömmliche PV-Anlagen.

Sie sind mehrfach promoviert und haben eine Professur der disruptiven Innovation in San Francisco – wieso haben Sie InnoVentum gegründet und warum jetzt noch INNOVENTUM.STORE?

Professor Harryson: Es ist über 20 Jahre her, da war ich noch Partner bei Arthur D Little und habe parallel dazu eine zweite Habilitation gemacht. Als ich diese im Jahr 1999 abgeschlossen hatte, gründete ich meine eigene Firma iKNOW-WHO. Nestlé und Porsche waren meine ersten Kunden und die Firma lief fantastisch. Nach 11 Jahren und einer Vielzahl von patentierten Durchbrüchen, wollte ich diesen Erfolg für den Erhalt der Umwelt einsetzen und habe unsere iKNOW-WHO Methode und die entstandenen Netzwerke in Einklang gebracht, um Minikraftwerke zu entwickeln die CO2-negativ, geräuscharm, schön und zudem noch einfach zu installieren sind. So entstand zuerst die Dali Lösung, anschließend folgte die Entwicklung der Giraffe durch die Zusammenarbeit mit Dr. Calatrava. Seit einigen Jahren haben wir ebenfalls unser Solar CarPort mit vereinfachter Struktur im Portfolio. Dieses wurde für UNIDO mit dem Ziel entwickelt, E-Ladestationen für die Klimakonferenz COP22 in Marrakesch schnell und einfach installieren zu können.

Meine Professur in San Francisco habe ich kürzlich aufgegeben, um mich voll auf InnoVentum zu fokussieren. Derzeit wird die gesamte Firma digitalisiert. Nur dadurch können wir die erneuerbaren Energien demokratisieren. INNOVENTUM.STORE ermöglicht den Verkauf, die Logistik, die Finanzierung und sogar die Installation der Anlagen per Klick.

Weiter Infos: www.innoventum.store

www.innoventum.se

www.iknow-who.com

Der Artikel ist eine Kostprobe aus unserem Printmagazin. Die neue Ausgabe ist jetzt erhältlich. Ein kostenloses Probeabo finden Sie hier.

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Sigvald Harryson im Interview - © Foto: InnoVentum
Sigvald Harryson im Interview