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Coach und Enabler

Volker Schulz

Angesichts des Abbaus der Förderung von erneuer­baren Energien kommt es für die Windkraft­industrie auf Konkurrenzfähigkeit an. Die ist vor allem eine Frage von Innovationen, damit die Kosten sinken und die Effizienz der Anlagen steigt. Die besonders innovativen Unternehmen zeichnen sich vor allem durch eine Kultur aus, in der neue Ideen gedeihen können.

In Deutschland wird die staatliche Förderung erneuerbarer Energien schrittweise reduziert. Und im internationalen Geschäft kommt es darauf an, auf den relevanten Märkten mit den richtigen Anlagengrößen zu punkten. Aufgrund des scharfen Wettbewerbs in Asien, Amerika und Europa können deutsche Unternehmen selten über den Preis die Oberhand gewinnen. Innovationen sind der Schlüssel zum Erfolg durch größere und effizientere Anlagen, die bei Ausschreibungen mit vergleichsweise niedrigen Stromgestehungskosten je Megawattstunde punkten. Unternehmen können Innovationen fördern, indem die Führungskräfte fortlaufend die Arbeitsweise im Unternehmen hinterfragen und ihre Belegschaft gezielt so führen und weiterent­wickeln, dass deren Innovationskraft verbessert wird.

Ermutigende Unternehmenskultur zählt

Der wichtigste Hebel dafür ist die Unternehmenskultur. Die gemeinsamen Werte, Normen und Einstellungen, welche die Führung und die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens prägen, sollten eine Kultur des Miteinanders schaffen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die Zusammenarbeit sollte dabei auf Transparenz, Offenheit, Vertrauen und regelmäßigem Feedback beruhen. Das trägt zur persönlichen Weiterentwicklung der Mitarbeiter bei und nutzt dem gesamten Unternehmen. Mitarbeiter, die spüren, dass ihre Ideen willkommen sind, und dass diese wohlwollend geprüft statt durch Bedenken beiseitegewischt werden, liefern mehr und bessere Impulse. Diese richtig zu bewerten und durch konkrete Maßnahmen rasch umzusetzen, ist eine ebenso wichtige Aufgabe wie die Ideenfindung selbst.

Die Haltung und das Rollenverständnis von Führungskräften und Mitarbeitern spielen daher eine zentrale Rolle für eine innovative Unternehmenskultur. Wichtig sind kooperative Führungskräfte, die sich als Coach und Enabler ihrer Mitarbeiter verstehen. Führung muss mehr denn je Mitarbeiter motivieren und sie befähigen, in den Bereichen ihrer Expertise Verantwortung zu übernehmen und eigenständig Entscheidungen zu treffen. Mitarbeiter mit Unternehmergeist erkennen von sich aus neue Geschäftsmöglichkeiten, entwickeln Innovationen und eignen sich die dafür notwendigen Kenntnisse und Kompetenzen an. Sie klammern sich nicht an ihre einmal übernommene Rolle, sondern bilden sich stetig weiter und bringen sich und ihr Wissen in unterschied­lichen Teamkonstellationen ein.

Kurze Entscheidungswege sind notwendig

Eine Unternehmenskultur, die Wert auf mehr Innovation legt, muss auch die Frage beantworten, wie die Entscheidungsfindung im Unternehmen läuft. Haben neue Ideen eine Chance, in den bestehenden Strukturen gehört und gefördert zu werden? Die Entscheidungswege sollten daher möglichst kurz und flexibel sein und die Gründe für eine Entscheidung gut kommuniziert werden.

Innovationen entstehen erfahrungsgemäß vor allem durch die Zusammenarbeit in funk­tionsübergreifenden Teams mit flachen Hierarchien und hoher Eigenverantwortlichkeit. Allerdings müssen auch dabei Rechte, Pflichten und Befugnisse klar definiert und laufend angepasst werden. Denn nur, wer sich auf allen Ebenen und Feldern ständig hinterfragt, bleibt innovativ.

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