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Alpine Solaranlagen an einer Schweizer Staumauer liefert erstmals Strom

Der Schweizer Projektierer Axpo errichtet derzeit an der Staumauer des Muttsees 2.500 Meter hoch in den Alpen. Jetzt hat der Generator erstmals Strom produziert. „Es ist uns mit Alpinsolar gelungen, ein Pionierprojekt umzusetzen. Es war eine Knacknuss, aber heute feiern wir einen Meilenstein“, erklärt Tom Sieber, Verwaltungsratspräsident von Axpo.
Bisher ist die Anlage noch nicht fertig, doch schon weit vorangeschritten. Lieferengpässe der Modulhersteller und schlechte Witterung haben Axpo allerdings den Bauplan verhagelt. Denn ursprünglich sollte der Generator im Herbst 2021 fertig werden. Jetzt plant Axpo die vollständige Inbetriebnahme der Anlage für August 2022. Zunächst müssen alle etwa 5.000 Module mit der Spezialkonstruktion an der Staumauer befestigt werden. Damit erreicht die Anlage eine Leistung von 2,2 Megawatt.

3,3 Millionen Kilowattstunden Solarstrom

Dank ihrer perfekten Lage hoch in den Bergen und mit fast senkrechter Ausrichtung wird die Anlage jedes Jahr etwa 3,3 Millionen Kilowattstunden Solarstrom produzieren. Denn einerseits ist in 2.500 Metern Höhe die Sonneneinstrahlung höher als in den Schweizer Tälern. Andererseits bliebt im Winter kein Schnee auf den Module liegen. So dass sie auch dann Strom liefern. Aus diesem Grund erwarten die Planer, dass die Anlage die Hälfte ihres Ertrags – anders als gängige Anlagen im Tal – im Winter liefert.

Winterstrom mit der Sonne produzieren

Entsprechend widmet Bundesrätin für Umwelt und Energie Simonetta Sommaruga auf einer Podiumsdiskussion anlässlich der ersten Stromproduktion des Generators das Projekt als zukunftsweisend. Sie betont den Vorteil der hohen Stromlieferung im Winter, wenn die Schweiz mehr einheimischen Strom braucht. Denn auch die Eidgenossen setzen auf die Sektorenkopplung, wodurch auch die Wärmeversorgung in Zukunft zu einem großen Teil elektrifiziert wird. „Die Anlage zeugt vom Willen, in der Schweiz in den Ausbau der erneuerbaren Energien zu investieren – und damit unsere Versorgungssicherheit zu stärken“, erklärt Sommaruga.

Stromliefervertrag abgeschlossen

Um so wichtiger sei es, einfachere und schnellere Bewilligungsverfahren für solche Anlagen zu etablieren, und einen Förderrahmen zu schaffen, der den Bau von Großanlagen wirtschaftlich macht, betonen Christoph Brand, Geschäftsführer von Axpo, Claus Schmidt, Geschäftsführer der Industriellen Werke Basel (IWB), und Mario Irminger, Geschäftsführer von Denner. Der Diskounter Denner wird den Strom aus der Anlage an der Staumauer des Muttsees abnehmen. Das Einzelhandelsunternehmen hat dazu einen langfristigen Stromliefervertrag über eine Laufzeit von 20 Jahren mit der IWB abgeschlossen, die als Projektpartner die Energie aus der Anlage vermarkten.

Vorhandene Infrastruktur nutzen

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Anlage die schon vorhandene Infrastruktur nutzen kann. Denn der Muttsee ist das Oberbecken für das Pumpspeicherkraftwerks Limmern. So kann der Solargenerator den gleichen Einspeisepunkt verwenden. Gleichzeitig ist mit dem Pumpspeicherkraftwerk auch gleich ein Zwischenlager für den Strom vorhanden, der nicht direkt genutzt wird.

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