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Smart-Meter Rollout

Schleichende Digitalisierung der Energiewende   

Der Smart-Meter Rollout ist eine Herausforderung. Nicht nur für uns. Er wird sich auch in Österreich verzögern. Ein  Verordnungsentwurf des Bundesministeriums für Klimaschutz über die Anpassung der "Intelligente Messgeräte-Einführungsverordnung" schreibt nun bis Ende 2024 ein Ausrollungsgrad von 95 Prozent bei den intelligenten Zählern vor. Dabei sollte dieses Ziel bereits Ende 2022 erreicht werden. Das Zwischenziel eines Ausrollungsgrads von mindestens 80 Prozent bis Ende 2020 sollen nun abgeschwächt werden: bis Ende 2022 sollen es mindestens 40 Prozent intelligent Zähler sein. Das Klimaministerium in Wien begründet die Änderungen unter anderem damit, dass ein Großteil der Netzbetreiber die Ziele bis Ende 2020 nicht erreicht habe und auch jene bis Ende 2022 nicht erreichen werde. Immerhin haben mehr als ein Drittel der Netzbetreiber einen größeren, flächendeckenden Einbau von intelligenten Messgeräten gestartet. Im Monitoringbericht zur Einführung von intelligenten Messgeräten in Österreich wird von einem Ausrollungsgrad von rund 31 Prozent Ende 2020 und von 75 Prozent bis Ende 2022 ausgegangen.

Und wie sieht es in Deutschland aus? Der deutsche Smart Meter Rollout sieht vor, dass bis 2032 jeder Zähler intelligent oder zumindest mit einer digitalen Schnittstelle versehen sein muss. Eon hat zum Beispiel bis Dezember 2020 erst rund 20.000 Smart Meter verbaut. Der Ökostrom-Anbieter Stromdao startet nun eine Offensive. Er bietet 10.000 intelligente Stromzähler für 0 Euro an: Bürgerinnen und Bürger können mit einem Smart Meter in Verbindung mit dem Stromangebot des Versorgers Grünstrom-Index und dem Corrently Ökostromtarif ihren Stromverbrauch auf die Ökostromerzeugung in ihrer Region abstimmen. Damit können sie mehr grünen Strom aus der Umgebung verbrauchen, wenn er erzeugt wird. Anfang August hat Stromdao die Aktion gestartet. Sie ist auf 10.000 Geräte und den Monat August begrenzt. Die Smart Meter kommunizieren über das Internet und ermöglichen so Rückmeldungen über den Verbrauch. Mehr Informationen zur Aktion und die Möglichkeit zur Bewerbung  hier. 

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat am 31.01.2020 die „technische Möglichkeit zum Einbau intelligenter Messsysteme nach § 30 Messstellenbetriebsgesetz (MsbG)“ festgestellt, auch Markterklärung genannt. Damit beginnt die gesetzliche Verpflichtung zum Rollout intelligenter Messsysteme zum 24.02.2020 durch die zuständigen Messstellenbetreiber. Die Finanzierung des Rollout ist ein wichtiger Punkt dabei. Viele Stadtwerke sagen, dass sie ihren Kunden diese Kosten nicht aufbürden können. Die Kosten für den Zähler, Einbau, Betrieb und Wartung tragen laut BDEW zunächst die Messstellenbetreiber. Diese stellen den Stromkunden die Kosten für die Messung in Rechnung, wobei diese die gesetzlich festgelegten Preisobergrenzen nicht übersteigen dürfen. Falls der Zählerkasten für den Einbau der neuen Technik umgebaut werden muss, trägt nach Angaben des BDEW der Anschlussnehmer, also der Haus- oder Wohnungseigentümer, hierfür die Kosten.  Dabei ermöglichen Smart Meter, dass das Stromnetz besser ausgelastet wird. Das macht die Energiewende effizienter und spart teuren Netzausbau – entsprechend müsste eigentlich der Netzbetreiber hier finanziell unterstützen. Doch der hat keinen Anreiz dazu, denn wenn er das netz weiter ausbauen muss wegen Überlastung, wird das auf die Verbraucher umgelegt.

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