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Emissionen

Dänischer Energiekonzern nutzt staatliche Förderung für Einstieg in umstrittenes CCS

Die beiden modernen Kraftwerke mit eigenen Häfen verfeuern für Strom- und Fernwärmeversorgung im einen Fall Stroh und im anderen Holzreste. Ausgewählt für den Start in die Technologie des sogenannten Carbon Capture and Storage (CCS) hat der Energieversorger zwei Vorzeigeanlagen. Im Detail wollen die Ingenieure und Planer des Unternehmens den Kohlenstoff erstens aus der Energieproduktion eines Strohverbrennungs-Kessels mit 100 Megawatt (MW) Wärmeleistung abspalten, der zu dem mit Kohle, Öl, Holz, und feuerbaren Mehrfachbrennstoff-Kraftwerk Avedøre, gehört, das wiederum eine Kapazität für insgesamt 930 MW Wärme und 760 MW Strom besitzt. Und zweitens will das dänische Unternehmen den Kohlenstoff im Holzschnitzel-Kraftwerk Asnæs in Kalundborg abscheiden. Die Anlage war noch Anfang des vergangenen Jahrzehnts das größte Kohlekraftwerk Dänemarks mit mehr als einem Gigawatt elektrischer Leistung. Ørsted hatte sie aber – zuletzt mit der Inbetriebnahme eines hochmodernen Strom-, Prozessdampf und Wärmeblocks vor rund zwei Jahren – nach und nach komplett auf Biomasse umgerüstet.

Kraftwerk Avedøre

Ørsted

Kraftwerk Avedøre

Ørsted verfolgt das Ziel, bis Ende kommenden Jahres komplett ohne Kohleverfeuerung auszukommen. Mit dem Start in die CCS-Technologie will der Konzern einerseits die auch bei Biomassekraftwerken vorhandenen niedrigeren Kohlendioxidemissionen in die Luft verringern. Andererseits setzt er auf die Förderung durch den dänischen Staat, der CCS nicht nur als Klimaschutzmaßnahme werten will, sondern dafür bereits 2020 durch einen Beschluss im dänischen Parlament die Einrichtung eines 16 Milliarden dänische Kronen schweren Fördertopf zur Erprobung und Markteinführung von Klimaschutzmaßnahmen. Gegliedert in zwei Phasen soll die erste Förderphase ab 2025 vor allem das CCS anschieben. Das Verfahren ist nicht zuletzt wegen der Unwägbarkeit eines sicheren Verbleibs des Kohlenstoffs in seiner unterirdischen Lagerstätte bei Umwelt- und auch Klimaschützern umstritten und in Deutschland politisch nicht gefördert. Nun hat das Verfahren der ersten Ausschreibungsrunde begonnen, die im Dezember zu einem Vertrag für die CCS-Verwertung der ersten 400.000 Tonnen CO2 führen soll, was vorerst die jährliche Ausschreibungsmenge sein wird.

Um die 400.000 Tonnen zu erreichen, will Ørsted die unterirdische Verpressung unter der Nordsee im Rahmen des ersten Tenders auch weiteren Industrieunternehmen anbieten. Gespräche mit der Ölraffinerie Kalundborg über eine Teilnahme am CCS der ersten 400.000 Tonnen seien bereits im Gange, teilte das Unternehmen nun mit.

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