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Spiralgeschweißte Türme

Mobil gefertigte Zylindergroßsegmente vom Endlosstahlband

Werden Türme aus spiralförmig verschweißten Stahlbahnen die Transportprobleme durch immer größere Nabenhöhen beheben? Der US-amerikanische Windturbinenbauer GE und der ebenfalls in den Vereinigten Staaten ansässige Turmzulieferer Keystone Tower Systems führen vor, was sich mit der für die Windkraft neuen Technologie erreichen lässt. Nach der Errichtung erster Modellanlagen soll Keystone Tower Systems bis 2025 die erste mobile Herstellung direkt an Windparkbaustellen gestartet haben und dann den Vorteil der Technologie vollständig ausschöpfen.

Die wichtigste logistische Herausforderung für den Turmbau besteht seit Jahren unbestritten im Größenwachstum der Wind­energieanlagen. Weil immer längere Türme für ihre Statik immer größere Turmfußradien erfordern, können die Zulieferer die unteren Stahlturmsegmente nur mit immer komplexeren Aufteilungen zum Beispiel als Halb-, Drittel- oder auch Viertelschalen über die Autobahnen fahren, um nicht an der Durchfahrt unter Brücken oder an der Straßenbreite zu scheitern. Oder sie müssen die unteren Turmabschnitte als Betontürme entweder auf der Baustelle gießen oder wiederum als vorgefertigte Betonsegmente anliefern. Ein Betonguss auf der Baustelle dauert allerdings sehr lange, die Anlieferung von Betonsegmenten erfordert eine zunehmende Vielzahl an Lastwagenfahrten.

Das von Keystone Tower Systems in den vergangenen rund zehn Jahren entwickelte Konzept sieht die Herstellung der Türme auf der Baustelle aus Endlosstahlbahnen vor. Eine ausgetüftelte Zuführung schiebt den Flachstahl in eine Vorrichtung, die ihn zum Zylinderrohr umbiegt und an Schweißrobotern vorbei vorschiebt. Die Roboter sitzen genau an der entstehenden Spiralnaht, wo sich die zum Zylinder fügenden Stahlbahnen berühren, und verbinden die Kanten. Die automatisierte Fertigungsstraße trennt die entstehenden Zylinder dann in drei hohe Turmabschnitte. Zu dieser mobilen Fertigung müssen die Turmbauer grob skizziert nur sehr kompakte Stahlrollen anfahren.

Im Februar errichtete das Unternehmen für GE den ersten US-amerikanischen Windturbinenturm dieser Bauweise. Zudem haben beide Partner einen mehrjährigen Rahmenvertrag für die Drei-Megawatt-Serie der GE-Anlagen unterzeichnet.

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