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Biogas

CEE baut Biogasanlage in Schleswig-Holstein

Für die Gesellschaft, die sich auf Investitionen in erneuerbare Energien und Cleantech spezialisiert hat, ist es das zweite Neubauprojekt dieser Art. Sie verfügt jedoch bereits über vier Bestandsanlagen in Sachsen-Anhalt. Die Hamburger stellen das Eigenkapital, als Fremdkapitalgeber konnte die Hamburger Sparkasse AG gewonnen werden. Den Bau der Anlage Lauenburg übernimmt mit der HAASE Energietechnik AG ein etablierter Biogasspezialist, der über langjährige Erfahrung mit Anlagenprojekten in Deutschland und im europäischen Ausland verfügt - die Inbetriebnahme soll 2011 erfolgen.

In Lauenburg setzt man auf Kraft-Wärme-Kopplung: Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist, und die entstehende Prozesswärme setzt das benachbarte Werk der Worlée-Chemie GmbH in der Produktion von Harzen und Additiven ein. Auf diese Weise kann das Chemiewerk jährlich bis zu 400 Tonnen CO2 einsparen. Weitere Verwendung findet überschüssige Wärme bei der Trocknung der Gärreste, die nach der Umwandlung von Biomasse in Biogas als Reststoffe übrig bleiben. Sie stehen nach der Trocknung als hochwertiger Dünger zur Verfügung. Als Inputstoffe kommen nachwachsende Rohstoffe wie Mais zum Einsatz, die von Landwirten aus der Umgebung Lauenburgs angeliefert werden.

Ob und wie das neue Energiekonzept der schwarz-gelben Koalition das Biogas als Brückentechnologie und speicherbare Energieressource einsetzt, ist noch nicht ganz klar. Die Szenarien aus dem aktuellen Gutachten sind unschlüssig. Eigentlich wäre das Biogas in der Lage, sehr weitreichend einsetzbar zu sein, da sowohl die Gasnetze als auch die Geräte beim Endverbraucher vorhanden sind. Aktuell strebt die Bundesregierung noch die jährliche Einspeisung von sechs Milliarden Kubikmetern Bioerdgas bis 2020 und zehn Milliarden Kubikmetern bis 2030 an.

Bis 2020 sollen dann vorraussichtlich sechs, bis 2030 zehn Prozent des derzeitigen Erdgasverbrauchs in Deutschland durch Biogas ersetzt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden weitere Biogasanlagen in Deutschland gebaut werden müssen. Der Fachverband Biogas beziffert das Investitionsvolumen für 2009 mit 660 Mio. Euro im Vergleich zu 500 Mio. Euro im Vorjahr. Mit einem weiteren Anstieg in den kommenden Jahren ist aus nachhaltiger und praktischer Erwägung zu rechnen, ob es politisch erwünscht ist, wird sich zeigen. (jw/pi)