Die jüngste Ausschreibung von Marktprämien für Strom aus solaren Dachanlagen und Lärmschutzwänden war leicht unterzeichnet. Eigentlich hatten sich ausreichend Projekte um die 283 Megawatt ausgeschriebener Leistung beworben. Denn bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) gingen 140 Gebote mit einer Gesamtleistung von 310 Megawatt ein. Damit wäre die Auktion – wie in der Vorrunde auch – leicht überzeichnet gewesen.
Allerdings musste die BNetzA 19 Gebote mit 29 Megawatt Leistung aus formalen Gründen ausschließen. Damit konnte sie bei der Vergabe der Marktprämien nur noch 121 Projekte mit einer Gesamtleistung von 281 Megawatt berücksichtigen – zwei Megawatt weniger als die ausgeschriebene Menge. Die Ausschreibung war damit leicht unterzeichnet.
Durchschnittspreis gestiegen
Ob das verhaltene Interesse an den Ausschreibungen des zweiten Segments schon ein Zeichen der Verunsicherung bei den Gewerbetreibenden ist oder ein Zeichen dafür, dass inzwischen mehr Anlagen für den Eigenverbrauch gebaut werden, geht aus den Ergebnissen nicht hervor. Doch klar ist, dass die Unterzeichnung zu höheren Preisen geführt hat. So lag das niedrigste Gebot, das bei der BNetzA eingegangen ist, bei 8,28 Cent pro Kilowattstunde. In der vorhergehenden Auktion lag das niedrigste Gebot noch bei 7,45 Cent pro Kilowattstunde.
Innovationsausschreibungen: Nur ein Fünftel der Projekte kann realisiert werden
Einige Projektierer gingen mit ihren Geboten bis an die erlaubte Obergrenze von 10,4 Cent pro Kilowattstunde. Da alle eingereichten Projekte – mit Ausnahme der ausgeschlossenen Gebote – eine Marktprämie bekommen, war diese Strategie erfolgreich. Damit steigt auch der mengengewichtete Durchschnittswert der bezuschlagten Gebote im Vergleich zur Vorrunde von 9,22 auf 9,66 Cent pro Kilowattstunde.
Bayern von NRW und Brandenburg
Bayern bleibt Vorreiter bei den Ausschreibungen. Denn 19 Zuschläge gingen an Projekte im Freistaat mit einer Leistung von 59 Megawatt. Zwar haben in Nordrhein-Westfalen mit 29 mehr Projekte eine Marktprämie bekommen. Deren Gesamtleistung beträgt aber nur 57 Megawatt und damit liegt das Bundesland auf Platz zwei in dieser Ausschreibung. Mit zwölf Zuschlägen für Projekte mit einer Leistung von 32 Megawatt liegt Brandenburg auf dem dritten Platz, noch vor Baden-Württemberg. Denn aus dem Ländle kamen nur neun Gebote mit einer Gesamtleistung von 31 Megawatt, die – wie in allen anderen Fällen auch – alle einen Zuschlag bekommen haben.