Sie stehen in Reih und Glied und liefern Sonnenstrom hoch im Norden Norwegens. Auf dem Dach des Industriegebäudes des riesigen Kaltlagers Tromsøterminalen im Hafen von Tromsø haben die Handwerker des Projektierers Enøk Total im Auftrag von Overeasy Solar 6.400 Photovoltaikmodule vertikal auf dem Dach installiert. Mit 1.600 solcher vertikalen Solareinheiten ist es nach Angaben des Unternehmens das bisher größte solcher Projekte.
Modellprojekt für weitere Installationen
Die Anlage liefert eine Leistung von 320 Kilowatt. Der damit produzierte Strom wird zum großen Teil vor Ort genutzt. „Es ist großartig, eine solch große Solarinstallation in Tromsø zu sehen“, sagt Trygve Mongstad, Geschäftsführer von Overeasy Solar. „Da die vertikale Installation von Modulen gerade hier im hohen Norden Vorteile hat, hoffen wir, dass dies ein Modellprojekt für andere wird, die ebenfalls in die nachhaltige Stromproduktion auf ihren Flachdächern im Norden einsteigen wollen.“
Die tief stehende Sonne nutzen
Denn gerade in nördlichen Regionen hat sich die senkrechte Aufständerung der Module gegenüber der gängigen flachen Montage bewährt. Denn hier steht die Sonne über lange Zeiträume sehr tief. Außerdem bleibt kein Schnee auf ihnen liegen. Auch im Sommer hat das Vorteile. Denn die Module starten früher am Morgen mit der Stromproduktion und liefern auch dann noch Energie, wenn flacher aufgeständerte Module abends schon ausgestiegen sind.
Energiewende im Gewerbe: Wie nutzen Sie Flachdächer für die Photovoltaik richtig aus?
Vorteilhaftes Erzeugungsprofil
Auf diese Weise werden solche vertikalen Lösungen durchaus auch wirtschaftlich. Denn durch dieses Erzeugungsprofil liefern sie dann, wenn der meiste Strom gebraucht und er an den Börsen teuer gehandelt wird. Zwar fehlt die Spitze in den Mittagsstunden. Doch dann ist ohnehin schon ausreichend Sonnenstrom vorhanden.
Bereite Wartungsgänge
Die vertikale Aufständerung hat aber auch noch einen Vorteil beim Betrieb der Anlage. Denn da die Modulreihen ohnehin weiter auseinanderstehen müssen, um sich nicht gegenseitig zu verschatten, bleibt ausreichend Platz für Wartungsgänge. „Gemeinsam haben wir gezeigt, was möglich ist, wenn Innovation, Ingenieurskunst und Nachhaltigkeit mit einer klaren Vision und einer offenen Denkweise zusammenkommen, um die richtige Lösung zu finden“, sagt Trygve Mongstad.
Unser Tipp: Komplexe Photovoltaikprojekte einfach planen
Von günstigen Energiekosten profitieren
Die kurze Installationszeit war ebenfalls ein wichtiger Faktor, dass sich Tromsøterminalen für die Anlage von Oveeasy entschieden hat. „Wir sind mit dem System sehr zufrieden und überzeugt, dass es die richtige Lösung für das Gebäude ist“, erklärt Arne Christian Bredesen, Technischer Projektleiter von Enøk Total. Auftraggeber ist Tromsøterminalen Eiendom AS – und der Mieter, Tromsøterminalen AS, wird von günstigeren Energiekosten für das Kühlterminal profitieren.