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Oxford PV

Britische Firma startet an altem Brandenburger Solarstandort Pilotlinie

19 Standorte weltweit - auch in China - seien geprüft worden, erzählte Frank Averdung, CEO der Firma Oxford PV, heute auf einer Pressekonferenz in Berlin. "Schließlich haben wir uns für Brandenburg an der Havel entschieden." Dort will die Firma eine Pilotserie für Perowskitzellen aufbauen. Das vorweg: Es geht hier nicht um eine Riesenfertigung wie in den guten alten Zeiten. Bis Mitte 2017 sollen 25 Arbeitsplätze entstehen. Gleichwohl ein erfreuliches Signal. Es gibt noch Gründe, sich in Deutschland mit Solarfirmen anzusiedeln. Was sprach für Brandenburg?

"Der Hauptgrund: Wir brauchen erfahrene Ingenieure, die mit Cadmium-Tellurid oder ähnlichen Zellen gearbeitet haben", so Averdung. Und man habe nach einer Produktionsstätte gesucht, in der es bereits Reinräume und Equipment gab. Die ehemalige Bosch solar CIS Tech Fertigung sei dafür ideal, zumal sie erst zehn Jahre alt ist. "Im Mai dieses Jahres haben wir den Standort abgewickelt und Teile vom Maschinenpark übernommen." Vor einem Jahr musste die Bosch Solar CIS Tech abgewickelt werden, nachdem sich kein geeigneter Partner oder Investor gefunden hatte. Ende 2009 hatte der Konzern die Firma Johanna Solar übernommen und umbenannt. Die damaligen Eigentümer aus Oldenburg hatten die Fabrik mit rund 20 Millionen Euro staatlicher Förderung im Jahr 2006 errichtet.

Nun zieht also wieder Leben ein in die ehemalige Dünnschichtentwicklung. Oxford PV ist Spezialist für Perowskite, ein Material, das 2012 identifiziert wurde. Die Solar-Technologie hat bereits einen starken Effizienzzuwachs erfahren und ist relativ preiswert. Der Wissenschaftler und Oxford-PV-Co-Founder Henry Snaith hat die Technologie maßgebelich entwickelt und entsprechend hat die Firma eine Reihe von Perowskit-Patenten angemeldet. Jetzt soll sie vom kleinen 3 mal 3 Maßstab auf 15,6 mal 15,6 Zentimeter hochskaliert werden, denn dann kann sie als Tandem auf eine normale Siliziumzelle aufgesetzt werden. Dadurch würde sich die Effizienz der herkömmlichen Technologie von rund 22 Prozent auf 28 Prozent erhöhen lassen. Attraktiv ist diese Steigerung vor dem Hintergrund, dass die Effizienz des gesamten Prozesses dadurch angehoben wird. Wenn man also die hohen Installationskosten etc. dazu rechnet, lässt sich eine Kostensenkung von rund 15 Prozent erreichen. (Nicole Weinhold)