Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Brasilien

Lulas Kampf gegen Abholzung

Die Abholzung des für das Weltklima wichtigen brasilianischen Regenwaldes hat sich im ersten Halbjahr möglicherweise verlangsamt. Das legen Daten der Weltraumforschungsorganisation Inpe nahe. Allerdings ist die Datenlage nicht eindeutig. Der im Oktober wiedergewählte Lula da Silva ist Nachfolger des rechten Politikers Jair Bolsonaro, der die Rodung bewusst zuließ.

Gemäß dem staatlichen Beobachtungsprogramm war die Abholzung von Januar bis Mai um 31 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr zurückgegangen. Andererseits hatte der Kahlschlag im Februar einen neuen Rekordwert erreicht. Es könnte an der geringen Wolkendichte im Februar gelegen haben, die den Blick auf die Zerstörung freigab. Nun will Lula die Hälfte der illegal genutzten Flächen – häufig für Rinderzucht oder für Sojaanbau – sofort beschlagnahmen. Außerdem möchte er drei Millionen Hektar als Schutzgebiete ausweisen. Allerdings hat Lulas Regierung nicht die Mehrheit im Parlament. Das Unterhaus hatte die Zuständigkeit für die Ausweisung von indigenen Schutzgebieten dem Umweltministerium entzogen, das damit die Aufsicht über ländliche Flächennutzung verlieren würde. Seit einem Besuch von deutschen Regierungsangehörigen im Mai steht Brasilien als möglicher Standort für die künftige Produktion grünen Wasserstoffs zum Export nach Deutschland im Fokus. (tw)