Stellen Sie sich vor, Sie wollen Ihrem Partner einen neuen drahtlosen Kopfhörer kaufen. Leider gibt es im Laden nicht nur viele Modelle, sondern auch verschiedene Funksysteme – und Sie wissen nicht, welche Technologie Ihr Partner verwendet. Sie kaufen einen Kopfhörer, und prompt funktioniert er nicht.
Glücklicherweise haben viele Technologiebereiche bereits stark auf Standards gesetzt, und diese Erfahrung kommt nur noch selten vor. Bluetooth, Wi-Fi und andere Kommunikationssysteme haben den Schritt zur globalen Standardisierung schon erfolgreich durchgeführt. Dasselbe ist auch im Smart-Grid-Bereich wichtig. Besonders wenn es darum geht, die Verbraucher miteinzubeziehen.
Solange man nur große Systeme wie Kraftwerke und Umspannwerke verbindet, kommt man sicher mit kundenspezifisch gebauten Komponenten aus. Nun reden wir aber über Geräte und Systeme, die dem Kunden gehören. Da kann es ein breites Spektrum von Anbietern und Funktionen geben. Wie im obigen Beispiel steht der Verbraucher vor einer schwierigen Wahl, die ihm unter Umständen die Zukunft versauern kann, wenn plötzlich ein Hersteller vom Markt verschwindet. Also sind Standards nötig, damit Geräte miteinander kommunizieren und sich innovative Energielösungen schneller und kostengünstiger implementieren lassen.
Natürlich ist das nicht über Nacht zu erreichen, die Anwendungsbeispiele pendeln sich noch ein. Nichtsdestotrotz muss für eine gute Kundenerfahrung geplant werden. Nicht zu vergessen: Die Standardisierung macht es auch einfacher für Hersteller, in verschiedene Märkte zu verkaufen.
Was ist also zu tun? Es fängt bei den Versorgungsunternehmen an. Diese müssen Initiative zeigen und Expertise erwerben, damit sie sich nicht nur auf ihre Zulieferer verlassen. Aber auch die Hersteller sollten etwas von ihrem üblichen Konkurrenzdenken ad acta legen und nicht nur auf ihre Einzigartigkeit pochen. Wir sehen schon gute Ansätze; Open ADR ist einer der Standards, die dabei oft angestrebt werden. Gemeinsam werden wir es schaffen.
