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„Unser Laser erfasst Fehlstellungen“

Sie tasten Rotorblätter mit Lasern ab – wie sehr beschleunigt dies frühere Messungen von Blattwinkel-Abweichungen, Turmschwingungen oder Masseunwuchten?

Dietrich Mayer: Unser am Boden aufgeständertes System richtet die Laser auf die Blattspitze und auf die Blattwurzeln. Zugleich ertastet es die Turmschwingungen, wenn die Blätter in ihrer Rotation den Turm passiert haben. Dabei erfassen wir Fehlstellungen, deren negative Auswirkungen auf das Gesamtsystem sich auch an der Größe und Form der Turmschwingungen erkennen lässt. Für all das benötigen wir eine Stunde – maximal eineinhalb. Wir erkennen zudem die verschiedenen Abstände der Blattspitzen zum Turm, erfassen die möglichst nah an 120 Grad reichende Winkelstellung der drei Rotorblätter zueinander – und können aus Abweichungen den Verdacht auf Masseunwuchten ableiten. Das geht alles viel schneller als herkömmliche Rotorunwucht- und Fehlstellungsanalysen. Um eine Massenunwucht quantitativ zu bestimmen ist allerdings immer noch klassisches Auswuchten, mit Anbringen von Testgewichten, erforderlich.

Muss jede Blattwinkelasynchronität kuriert werden?

Dietrich Mayer: Nein, alles was innerhalb der zulässigen Toleranz von plus/minus drei Grad liegt ist im allgemeinen in Ordnung. Abweichungen jenseits der Toleranz verursachen erhöhte Lasten und Ertragsverluste.

Wie oft sollten solche Prüfungen stattfinden und zu welchem Zeitpunkt?

Dietrich Mayer: Sinnvoll ist es immer bei der Windpark-Inbetriebnahme, um für den Tag Null den ordnungsgemäßen Zustand abzusichern und einen technischen Fußabdruck der Anlage als Grundlage für die weitere Instandhaltung zu bekommen. Dann nach Ablauf der Garantiephase und zu jeder wiederkehrenden Prüfung im Abstand von vier Jahren. Wir und auch die Betreiber stellen nämlich wiederholt fest, dass nach Reparaturen oder aufgrund von Verschleiß und Wetterextremereignissen die Blattwinkel nicht mehr stimmen. Weil diese Änderungen sich auf die Lebensdauer und auch den Ertrag auswirken, sprechen uns Betreiber mit hohem eigenen technischen Verständnis auf diesen Wartungsbedarf zunehmend an. (tw)

Dietrich Mayer,
Geschäftsführer, windcomp

windcomp

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