Die Landesregierung von Thüringen stellt ein Positionspapier zur Zukunft der Photovoltaikindustrie in Deutschland vor. Damit sollen die Arbeitsplätze bei den Unternehmen gerettet werden. Eine Umfrage des BSW-Solar in der Branche hat ergeben, dass schon die Hälfte der Unternehmen Arbeitsplätze abgebaut haben.
First Solar will Ende des Jahres das Werk in Frankfurt (Oder) schließen und alle Mitarbeiter entlassen. Weitere Jobs fallen in Malaysia und den USA weg. Als Grund nennt man die abrupte Verschlechterung der Förderung in Europa.
Das Bundesumweltministerium lobt die Arbeitsplatzbilanz der Erneuerbaren 2011. Eine Herabsenkung der Solarförderung schade dem Jobmotor Grünstrom nicht, folgert das Ministerium. Voreilig.
Mit der Ausweitung der Proteste stellen sich die Mitarbeiter der Solarbranche gegen die drohende massive Kürzung der Solarstromförderung. Sie machen darauf aufmerksam, dass nicht nur ihre Arbeitsplätze gefährdet sind, sondern auch die Energiewende auf der Kippe steht.
Mit einer spontanen Aktion protestieren Mitarbeiter von Berliner Solarunternehmen vor dem Bundeswirtschaftsministerium gegen die Pläne von Wirtschaftsminister Philipp Rösler, die Solarstromförderung massiv kürzen zu wollen. Die Solarbranche fürchtet um 100.000 Arbeitsplätze.
Der Offshore-Windenergieverbund WAB und die Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PWC) haben das Potenzial der Offshore-Windkraft für Arbeitsmarkt und Wirtschaft analysiert. Danach wird sich die Branche zum Jobmotor auswachsen, die Umsätze sollen sich sogar vervierfachen.
Sieben amerikanische Photovoltaikhersteller erheben Beschwerde vor der Handelskammer der USA und der Internationalen Handelskommission gegen das „illegale Preisdumping“ seitens der chinesischen Konkurrenz. Die Lohnkosten haben nur einen geringen Anteil an den gesamten Produktionskosten.
Die Windenergiebranche leidet bereits seit längerem unter hohen Überkapazitäten des Marktes, die zu einem hohen Preis- und Margendruck geführt haben. Der Hamburg-Rostocker Windanlagenbauer Nordex bleibt davon nicht verschont: Obwohl der Umsatz der Gruppe im ersten Halbjahr 2011 um 15 Prozent gewachsen und der Auftragseingang auf 522 Millionen geklettert ist, hat das Unternehmen unterm Strich Verluste von über vier Millionen Euro eingefahren.
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen schlägt der Bundesregierung vor, den Zubau von Photovoltaik zu deckeln. Damit ignoriert er den gemeinsamen Vorschlag des BSW Solar und des Bundesumweltministers aus der vergangenen Woche. Nun geraten die Politikberater selbst in die Kritik: Denn sie verhindern niedrige Energiepreise und vernichten Arbeitsplätze.
Die Photovoltaikbranche hat die Zahl der Beschäftigten im letzten Jahr mehr als verdoppelt. Durch den politischen Schlingerkurs in Berlin droht nun eine Pleitewelle.
Das operative Geschäft des Windenergiemarktführers Vestas bessert sich im dritten Quartal. Der Umsatz liegt mit 1,7 Milliarden Euro knapp 100 Millionen hinter dem Vorjahreszeitraum.