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Gewerbespeicher richtig planen, Millionen einsparen

Um sich für den richtigen Gewerbespeicher entscheiden zu können, sollten Unternehmen zunächst überlegen, wofür der Speicher eingesetzt werden soll und welche Kennzahlen und Features am wichtigsten sind.

Neben der Leistung und Kapazität sollte im Vorfeld definiert werden, welche C-Rate der Speicher aufweisen soll. Dieser Wert beschreibt den Lade- (oder Entladestrom) eines Akkus bezogen auf seine Kapazität. Wenn zum Beispiel mehrere Elektrofahrzeuge mit leistungsstarken Batterien schnell geladen werden sollen, sollte die C-Rate möglichst hoch sein. Für Vollzeitmitarbeiter, die ihr Fahrzeug in der Kernarbeitszeit laden wollen, reicht dagegen ein mehrstündiges Laden mit geringerer Leistung und somit eine geringere C-Rate aus.

Da sich der Bedarf und die Anforderungen im Laufe der Jahre ändern können, empfiehlt es sich, einen modularen Speicher zu wählen, den man problemlos nachrüsten und dessen Lade- und Entladeleistung man in einem möglichst großen Bereich frei wählen kann.

Will man sich gegen Stromausfälle absichern, sollte das Gerät Notstrom liefern können und außerdem schwarzstartfähig sein. Das bedeutet, dass es sich unabhängig vom Stromnetz aus dem abgeschalteten Zustand hochfahren und netzbildend agieren kann.

Plant man, mehrere Verbraucher an eine Phase anzuschließen, was vor allem bei Ladesäulen für die E-Mobilität ein wichtiger Aspekt ist, muss das Speichersystem Schieflasten kompensieren können.

Egal, welche Anwendung und welche Kapazität: Ein intelligentes Energiemanagementsystem sollte auf jeden Fall integriert sein. Es steuert und regelt sämtliche Erzeuger und Verbraucher, minimiert die Netzbezüge und erhöht den Eigenverbrauch.

Den Standort bestimmen

Bevor man einen Gewerbespeicher kauft, sollte man sich überlegen, welcher Standort gewählt wird (verfügbare Aufstellfläche), welchen Umgebungsbedingungen das System ausgeliefert ist und welche normativen Vorgaben es erfüllen muss. Der Speicherhersteller Intilion bietet zum Beispiel für Innenanwendungen den Batteriespeicher Scalestac an. Das modular erweiterbare Gerät passt durch jede Standardtür und lässt sich auch bei niedrigen Raumhöhen installieren. Das Speichersystem Scalebloc wird dagegen in einem wetterfesten Outdoorgehäuse ausgeliefert. Dank seines integrierten Klimageräts lässt sich das System von Afrika bis Norwegen in jedem Klima installieren.

Je nach Aufstellungsort sollte man auch den Schalldruckpegel beachten. Für den Outdoorspeicher Scalebloc beispielsweise wurde eine Schallschutzhaube entwickelt, die den Schalldruckpegel auf unter 35 Dezibel reduziert. Dies entspricht ungefähr der Lautstärke eines tickenden Weckers. Die TA Lärm fordert nachts in reinen Wohngebieten einen Schalldruckpegel / Geräuschpegel von unter 35 Dezibel (dB(A)). Dies wird durch eine Schalldämmhaube und einen Abstand von bis zu fünf Meter zum Wohngebiet gewährleistet.

Den einwandfreien Betrieb absichern

Ferner sollte man darauf achten, dass der Speicher optimal gegen Brände und Angriffe auf die IT-Infrastruktur gesichert ist und Fehler sofort erkannt und behoben werden. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel ein Servicevertrag mit einer 24/7-Fernüberwachung und einer garantierten Verfügbarkeit von bis zu 98 Prozent. Bei der Auslegung sollte nicht zu knapp kalkuliert und auch berücksichtigt werden, dass die Zellen jedes Jahr um etwa zwei Prozent altern. Der Speicher sollte daher entsprechend überdimensioniert sein, um gegen Lebzeitende noch über den geforderten Energieinhalt zu verfügen. 

Lastspitzen kappen: Wie ein Werkzeugbauer jedes Jahr 400.000 Euro einspart

Batteriespeicher helfen Unternehmen, ihre Lastspitzen zu kappen und ihre Stromkosten deutlich senken. Denn weil die Netzbetreiber bei gleichmäßigen Bezugskurven ihre Netze besser auslasten können, bieten sie für konstante Bezüge günstigere Preise an. Als Kennzahl dienen die Jahres-Volllaststunden, die sich aus dem Quotienten der bezogenen Jahresenergie und der maximalen Bezugsleistung ergeben. Dabei liegt die Grenze, ab der ein Stromkunde vom Versorger als netzdienlich angesehen wird, bei 7.000 Jahresvolllaststunden. Ab diesem Wert muss der Kunde für das Bezugsjahr deutlich niedrigere Netzentgelte bezahlen. Für den Einsatz eines Speichersystems ist diese 7.000-Stunden-Regel sehr interessant, weil sich das Gerät dann besonders schnell amortisiert. Während sich ein Batteriespeicher, der „nur“ die Lastspitzen kappt, in etwa vier Jahren amortisiert (je nach Leistungspreis), reduziert sich die Amortisationszeit bei gleichzeitigem Bedienen der 7.000-Stunden-Regel auf circa zwei bis drei Jahre. Ein Rechenbeispiel: Ein Werkzeugbauunternehmen, das im Dreischichtbetrieb arbeitet, verbraucht jedes Jahr mehr als zehn Gigawattstunden Energie und erreicht 6.500 Jahresvolllaststunden. Für Netzentgelte bezahlt das Unternehmen dem Versorger jährlich zwei Millionen Euro. Mit einem Zwei-Megawattstunden-Speicher, der das Unternehmen eine Million Euro kostet, kann es die Jahresvolllaststunden auf über 7.000 erhöhen und die Netzentgeltkosten um 80 Prozent reduzieren. Bereits nach zwei bis drei Jahren hat sich der Speicher amortisiert. Danach spart das Unternehmen jedes Jahr rund 400.000 Euro Netzentgeltkosten ein.

Eigenverbrauch erhöhen: Wie ein Tischlereibetrieb 10 Cent pro kWh einspart

Strompreise steigen und die Vergütungssätze für erneuerbare Energieerzeuger sinken. Also sollte man mit Batteriespeichern seinen Eigenverbrauch erhöhen. Hierbei wird anstatt die Energie für eine geringe Vergütung in das Netz zu speisen, diese im Batteriespeicher zwischengespeichert. Sofern die Leistung, die der Kunde benötigt, von den Erneuerbaren nicht mehr gedeckt wird, wird die zuvor im Batteriespeicher zwischengespeicherte Energie wieder abgegeben und so ein Energiebezug aus dem Netz vermieden. Ein Rechenbeispiel: Ein mittelgroßer Tischlereibetrieb bezahlt für seinen Strom 25 bis 30 Cent pro Kilowattstunde. Für neun Cent pro Kilowattstunde kauft er sich einen Stromspeicher, für sechs Cent pro Kilowattstunde eine Solarstromanlage. Weil er mit der Anschaffung seinen Strombezug senkt und seinen Eigenverbrauch erhöht, erzielt er Einsparungen von bis zu zehn Cent pro Kilowattstunde.

Frederik Süllwald
Head of Sales Utilities & Key Accounts, Intillion GmbH

INTILION GmbH

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