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Wie können Betriebsführer  maximale Erträge erzielen und gleichzeitig sparen?

Wir haben soeben den Käufermarkt in der Windkraft verlassen. Turbinenhersteller haben immer längere Lieferzeiten, die Nachfrage wächst. Obendrein erhöhen sich auch die Kosten für Pacht und Ausgleichsmaßnahmen. Verzögerungen bei den Genehmigungen sorgen für zusätzliche Kosten. Das bedeutet: Sowohl die kaufmännische als auch die technische Betriebsführung müssen auf Effizienz und Kostenreduktion schauen. Wo kann der Betriebsführer bessere Erträge erwirtschaften, wo kann er an der Kostenschraube drehen? Antworten darauf erhalten Sie auf der Husum Wind vom 12. bis 15. September. Wir stellen hier beispielhaft einige der Experten vor, die dort mit neuen Ideen für ein Gespräch mit den Messebesuchern bereit stehen. 

Betreiber stehen unter massivem Druck, da nach mehr als zwei Jahren Windflaute onshore und stetig wachsenden Kosten durch BNK, Redispatch, Direktvermarktung, Strombeschaffung, Indexierung von Verträgen, insbesondere Wartungsverträgen und bei bis zum Spätsommer gleichbleibenden Vergütungen der Bewegungsspielraum stetig verkleinert wird. Dass sich aufgrund der hohen Marktwerte für viele Projekte die Situation zwischenzeitlich entspannt hat, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Projekte strukturell unter Druck stehen.

Sobald die Marktwerte wieder auf ein Maß unterhalb der anzulegenden Werte fallen, wird dieser Druck sich erhöhen. Gleichzeitig müssen Betriebsführer die neuen Aufgaben übernehmen, weil die Betreiber dazu nicht in der Lage sind. „Die Lösung besteht meines Erachtens darin, auf der einen Seite die neuen Aufgaben zu übernehmen, die Betriebsführer dafür angemessen zu bezahlen, den Kostendruck zugleich zu mindern, aber eben auch die Erlössituation strukturell zu verbessern“, sagt Walter Delabar, Experte in Sachen Kaufmännische Betriebsführung und Geschäftsführer der Firma Regenerative Energien Zernsee GmbH & Co KG (REZ).

Betriebsführer dreht zudem an der Kostenschraube, indem sie Betreiber bei der Sicherstellung eines wirtschaftlich sinnvollen Betriebs der Anlagen proaktiv unterstützt. Das geschieht unter anderem, indem für Post-EEG-Anlagen Kostenoptimierungen im Bereich der Wartung und Instandhaltung eingeführt werden. Das kann durch Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur vorbeugenden Instandhaltung erfolgen oder durch die Empfehlung zur Vorhaltung bestimmter Ersatzteile oder Komponenten, sofern diese kostengünstig erhältlich und kritisch für den Betrieb der Anlage sind. Durch diese Unterstützung kann sich die Lebensdauer einzelner Anlagen oder des gesamten Windparks entscheidend verbessern. Und gleichzeitig ließen sich die Kosten für die Reparatur von Hauptkomponenten deutlich reduzieren. Hilfreich sind zudem Kenntnisse und Netzwerke, um gezielte Anfragen bei Dienstleistern zu gewährleisten. 


Kernelemente der Fernüberwachung
Notwendig sein kann auch die Reduzierung von Leistungen auf die Kernelemente der Fernüberwachung und den effizienten Einsatz von Vor-Ort-Leistungen über ausgewählte Parkbetreuer eine Chance, Kosten zu sparen. Inspektionen können gleichzeitig helfen, Probleme beim Betrieb der Anlagen frühzeitig zu erkennen und den sicheren Betrieb möglichst stabil zu halten.

Ziel der Betriebsführer ist es immer auch, bessere Erträge zu erwirtschaften. Die schnelle Kommunikation bei Problemen und auch die Koordination von Serviceeinsätzen, wenn möglich, können Erträge für Betreiber erhöhen. „Hier hilft uns die feste Zuordnung zu persönlichen Ansprechpartnern im Technischen Parkmanagement. Durch etablierte Kommunikationswege und gewachsene Strukturen schaffen wir es, schnell und effizient Probleme direkt dort zu behandeln, wo sie entstehen beziehungsweise gelöst werden können“, heißt es bei Abo Wind (Stand 3B10).

Das Serviceunternehmen Deutsche Windtechnik (Stand 4B11) aus Bremen empfiehlt die Zusammenführung von Leistungen, von technischem Know-how und Erschließung von Synergien in der Einsatzplanung. Zum Beispiel für Offshore die Bündelung von Serviceeinsätzen und technologischen Kompetenzen innerhalb von Offshore-Windparks.

Effizienz lässt sich zudem durch länderübergreifenden Einsatz und Fortentwicklung von Multi-Brand-Kompetenzen erzielen. Wichtig ist in dem Zusammenhang auch ein umfassendes und erprobtes Ersatzteilmanagement. „Neben klassischer Instandsetzung entwickeln unsere Experten fürs Engineering eigene Lösungen. Damit verschaffen wir uns zunehmende Unabhängigkeit, zum Beispiel von Teileherstellern hinsichtlich Warenverfügbarkeit und Preis oder in der Logistik“, erklärt Vorstand Matthias Brandt. „Reverse Engineering ermöglicht uns, verschiedene Bauteile neu zu erfassen und originalgetreu zu rekonstruieren.“ Ziel darüberhinausgehend sei immer, die Lebensdauer der Bauteile zu erhöhen.


An der Kostenschraube drehen
An der Kostenschraube lässt sich aber nicht nur im Service drehen, sondern auch durch externe Dienstleister im Bereich der IT. Der Einsatz entsprechender Software spart mit unter Zeit und Beratungsaufwand für die Erstellung der gesetzlich geforderten Formulare und Meldungen. Dies beginnt bei der automatischen Erfassung der Zählerdaten und endet beim richtigen, automatischen Ausfüllen der jeweiligen Formulare. In vielen Fällen werden dadurch auch die oft hohen Kosten für externe (Steuer-)Berater oder Kanzleien minimiert beziehungsweise auch obsolet. Eine entsprechende Software bietet die Firma Node Energy. Das Angebot von Node Energy bezieht sich auf die kaufmännisch-regulatorische Betriebsführung von Wind- und Solarparks. Schwerpunkt liegt auf der korrekten Abwicklung aller gesetzlich vorgeschriebenen Meldepflichten für Betreiber, zum Beispiel nach dem EEG und dem Stromsteuergesetz. 

Immer wichtiger wird auch das Thema Anlagensicherheit. Um die Betriebskosten so gering wie möglich zu halten, muss jeder Betreiber Wert auf schlanke, effiziente und möglichst automatisierte Prozesse legen. In Bezug auf die Zutrittskontrolle zu Windturbinen gibt es an vielen Stellen noch Optimierungspotenzial. Die Verwaltung, Ausgabe, Rücknahme und Nachverfolgung von physischen Schlüsseln bindet Kapazitäten und erzeugt so zusätzliche Kosten. Eine digitale Zutrittskontrolle erhöht derweil die physische Sicherheit deutlich, minimiert rechtliche Haftungsrisiken und automatisiert und beschleunigt die operativen Prozesse. Mit der rasant zunehmenden Bedeutung der unabhängigen, erneuerbaren Energien ist besonders die Ausfallsicherheit der Anlagen sicherzustellen. „Primär zählen hierzu die regelmäßige Prüfung und Wartung der Anlagen sowie die Sicherung der Windenergieanlagen vor äußeren Einflüssen“, heißt es vonseiten der Timm Elektronik GmbH (Stand 3A25), die eine digitale Zutrittskontrolle zu Windkraftanlagen anbietet.

Weitere Firmen, die Hilfe für die optimale Betriebsführung bereit halten, sind WPD (Stand 4A05), 8.2 (Stand 3C10), Geo-Net (Stand 4B08), UKA (Stand4C04), Weidmüller (Stand 5B32) und beim Thema Umspannwerke ist es SPIE.  (nw)