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Windrad umgefallen

Moderne Windturbine knickt um – warum?

Ursachenforschung: In dieser Woche ist eine moderne Turbine mit 164 Meter Nabenhöhe und insgesamt 240 Metern Gesamthöhe in einem Waldgebiet in Haltern am See, NRW, umgekippt. Keine 25 Jahre alte, vernachlässigte Anlage, sondern eine neue Hightech-Turbine. Was ist passiert? Das Umfeld wurde per Hubschrauber und Drohnen abgesucht, verletzt wurde niemand. Jetzt wird von Experten – Gutachter der Betreiberfirma in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken – geprüft, wie es zu dem außergewöhnlichen Schaden kommen konnte.  Betreiber soll die RAG Montan Immobilien sein. Die Anlage soll angeblich in einem Wald nahe eines ehemaligen Bergwerks errichtet worden sein. Die Bodenqualität wird hier also vermutlich im Zusammenhang mit dem Unfall noch zu prüfen sein. Die unteren 98,5 Meter des Turms bestehen aus achteckigen Betonsegmenten. Dort brach der Turm. Nicht gänzlich auszuschließen sind vielleicht auch Resonanzschwingungen als Ursache für den Bruch.

Bei der betroffenen Anlage handelt es sich um das Modell N-149 des Herstellers Nordex. Das Modell hat eine Nabenhöhe von bis zu 164 Metern und kann 4 - 4,5 MW Leistung erzielen. Wie der WDR meldet, knickte der Turm in etwa 25 Meter Höhe ab. Die Anlage soll laut Welt zu der Zeit am Netz gewesen sein, besonders windig soll der laut Feuerwehr in der Zeit nicht gewesen sein. 

Wie der Bundesverband Windenergie (BWE) mitteilte, sind laut interner Schadensstatistik bisher überhaupt nur sieben Windkraftanlagen in Deutschland umgeknickt – inklusive der Anlage in Haltern. Angesichts von insgesamt 29.715 Windenergieanlagen in Deutschland mit einer Gesamtleistung von 55.772 Megawatt (Stand 30.06.2021) stelle diese Art von Havarien also die absolute Ausnahme dar, so BWE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm. „Erweitert man die Art des Schadens auf Abstürze von Rotorblättern, Rotorteilen oder der gesamten Gondel, ergibt sich eine Gesamtzahl von 34 Schadensereignissen. Für 2021 sind uns keine Zwischenfälle dieser Art bekannt“, so Axthelm weiter. Die interne BWE-Statistik erfasst Zwischenfälle seit 2005.

Windkraftanlagen werden regelmäßig geprüft, gewartet und gepflegt, damit eben gerade keine Schäden auftreten können. Wie die Anforderungen im Einzelnen aussehen, finden Sie hier. Die Prüfungen werden dabei durch unabhängige Sachverständige bzw. zugelassene Überwachungsstellen in regelmäßigen Abständen durchgeführt. 

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