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HUSUM Wind

Den Höhenwind ernten

Die Beventum GmbH wurde im Dezember 2020 als erste Tochtergesellschaft der Sprind (Bundesagentur für Sprunginnovationen) gegründet, um neue innovative Ansätze für Windenergieanlagen zu erforschen und weiterzutreiben. Eines der Hauptfelder der Beventum ist der Bau von Windenergieanlagen in ganz neuen Höhen, heißt: eine Verdopplung der Nabenhöhe auf ca. 300 Meter. Wenn dies so gelingt, ist das ein großer Schritt um tatsächliche Stromgestehungskosten sogar an Schwachwindstandorten spürbar zu senken und neue Standorte zu ermöglichen. Der vielversprechende Ansatzpunkt wird schon seit vielen Jahren in der Literatur beschrieben. Die existierenden Sorgen vor Standortgenehmigungen, die bisher nicht real nachgewiesenen Windverhältnisse in hohen Höhen, die existierenden Turmsysteme und fehlender Mut zu einer sehr hohen Investition mit einem substanziellen Risiko des Scheiterns haben diese Höhe bisher als fast unerreichbar und utopisch wirken lassen.

Es ist grundsätzlich klar, dass mit steigender Höhe auch die Windgeschwindigkeit und damit das Ertragspotenzial mit ihrer dritten Potenz zunimmt. Um hier Klarheit zu schaffen und erste Standorte bewertbar zu machen, hat die Beventum Windmessungen in großen Höhen begonnen. Seit September 2022 laufen Windmessungen in einer Höhe von 300 Metern mithilfe der LiDAR-Technologie. Diese Messungen werden seit April 2023 durch einen 300 Meter hohen und damit weltweit höchsten Windmessmast ergänzt. Sie liefern wertvolle Daten, um die Höhenwindanlagen gemäß den vorherrschenden Windbedingungen zu gestalten und ihre Wirtschaftlichkeit zu maximieren. So können mithilfe der LiDAR Windmessung weitere potenzielle Standorte noch schneller und einfacher bewertet werden.
Neben der Windmessung hat die Beventum mehrere Konzeptausarbeitungen verglichen und zwei Forschungs-Hochwindräder mit einer Nabenhöhe von 300 Metern ausgeschrieben. Die erste Ausschreibung wurde an die Konstruktion von Jochen Großmann vergeben, welche zu diesem Zeitpunkt unter anderem den am weitest entwickelten Status hatte. Die zweite Ausschreibung wurde an die Höhenwind GmbH von Falk Lüddecke vergeben.

Bauherr dieser zwei Forschungswindenergieanlagen mit einer Nabenhöhe von etwa 300 Metern ist die Beventum, um parallel zu den bestätigenden Messungen auch die tatsächliche Umsetzung zu beweisen.

Die beiden Anlagen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Turmstruktur und Bauweise von üblichen Anlagen. Dabei sind Gitterstrukturen und zwei unterschiedliche Flanschsysteme die wesentlichen Unterschiede. Bisher sind Genehmigungsanträge für mehrere Standorte, an denen die Forschungsanlagen errichtet werden sollen, bereits gestellt. Die Beschaffung von zwei 3,8-MW-Turbinen wurde ebenfalls in Auftrag gegeben. Diese Forschungshöhenwindanlagen sollen die praktische und wirtschaftliche Machbarkeit von Turmhöhen bis 300 Meter demonstrieren und dienen nach Fertigstellung als Versuchsplattformen für weitere innovative Ansätze. Nach aktuellen Abschätzungen kann so allein durch den Sprung in neue Höhen der Ertrag um fast 80 Prozent gesteigert werden. Dabei wird der Einsatz von noch leistungsfähigeren Generatoren nicht berücksichtigt.

Mit der Errichtung der beiden Höhenwindanlagen soll bestenfalls noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Beventum GmbH befindet sich damit auf einem vielversprechenden Weg, um neue Windenergiepotenziale zu schöpfen.