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IRENA und Co.

Maßnahmen nach UN-Klimakonferenz

Regierungsvertreter von mehr als 150 Ländern und Vertreter 140 internationalen Organisationen sind in Abu Dhabi zum sechsten Treffen der International Renewable Energy Agency (IRENA) zusammengekommen. Das erste Treffen nach der UN-Klimakonferenz COP21 in Paris sollten hier Schritt für den Umbau der globalen Energiewirtschaft einleiten. Diskutiert wurde unter anderem, wie auch ärmere Staaten erneuerbare Energien aufbauen können und wie ihre Wirtschaft davon profitieren kann.

Vorgestellt wurde dort der Report Renewable Energy Benefits: Measuring the Economics. Darin wird aufgezeigt, dass der Aufbau erneuerbarer Energien für die weltweite Wirtschaft von Vorteil ist. Unter anderem werden Jobs geschaffen, die Wirtschaft angekurbelt und letztlich das Klima geschützt. Außerdem wurden auf der Konferenz vier Staaten angewählt, die mit Krediten in Höhe von insgesamt 46 Millionen US-Dollar aus einem IRENA-Fonds gefördert werden.

Als eines der großen Probleme für den Klimaschutz hatte bereits IEA Worldoutlook die derzeit extrem niedrigen Ölpreise bezeichnet. Kurz gesagt: Sprit sparen ist nicht nötig, weil er so billig ist. Ergebnis: Die neuesten Fahrzeuge, die derzeit auf den Automobilmessen in den USA vorgestellt werden, sind noch größer als die bisherigen Spritschleudern. Riesen-SUV mit vielen PS unter der Motorhaube. In dem Zusammenhang klingt eine Untersuchung des Stiebel Eltron Energie-Trendmonitors interessant. Die Chance, die Energiewende zu beschleunigen, liefern demnach die derzeit historisch niedrigen Öl- und Gaspreise - das hier von den Verbrauchern gesparte Geld lasse sich für den Klimaschutz nutzen. "65 Prozent der Bundesbürger akzeptieren höhere Preise für fossile Energien wenn "grüner Strom" im Gegenzug günstiger wird", so das Ergebnis der Untersuchung.

Dazu wurden 1.000 Bundesbürger im November 2015 bevölkerungsrepräsentativ befragt. Grüner Strom ist heute je Kilowattstunde mit rund 70 Prozent staatlichen Kosten belastet - bei Gas sind es nur rund 50 Prozent, bei Heizöl nicht einmal 30 Prozent. "Es ist doch widersinnig, dass wir die Finanzierung der Energiewende ausgerechnet auf Strom umlegen, der einzigen Energieform, mit der die Klimaziele zu erreichen sind", sagt Rudolf Sonnemann, Vorsitzender der Geschäftsführung des Haus- und Systemtechnikherstellers Stiebel Eltron.

Er denkt dabei an eine faire Verteilung der Lasten aus der EEG-Umlage, sodass auch klimaschädliches Öl und Gas an den Kosten der Energiewende beteiligt werden. Während die Stromrechnung sinkt, steigt die Tankrechnung auf das zuvor üblich Niveau. So der Plan. Bleibt abzuwarten, ob die Automobil- und Fossillobby das akzeptieren würde. (Nicole Weinhold)