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Ostfriesland

Windkraft soll Wasser billig aufbereiten

Mehr als 300.000 Euro muss der Wasserversorgungsverband Overledingen in Ostfriesland jährlich für Strom hinblättern, der in seinem Wasserwerk in der Gemeinde Collinghorst durch das Aufbereiten von Trinkwasser verbraucht wird. Um die Kosten zu senken, will der Versorger einen Teil des Stromes künftig selbst produzieren.

Die Idee: Hinter dem Wasserwerk soll eine Windturbine aufgestellt werden. Es soll die jährlichen Strombezugskosten um rund 80.000 Euro reduzieren. Allerdings müsste der Wasserversorgungsverband zuvor die Investitionskosten von 1,2 Millionen Euro stemmen. In weniger als 20 Jahren, so Berechnungen eines Emder Planungsbüros, hätte sich die Investition amortisiert. Eine Wirtschaftlichkeit sei also gegeben. Die Verbandsversammlung verständigte sich vergangene Woche darauf, zunächst ein klärendes Gespräch mit dem Landkreis Leer zu führen und zu erkunden, ob die geplante Anlage genehmigungsfähig ist.

Berliner Wasserbetriebe tun's schon

Die Berliner Wasserbetriebe haben bereits im Jahr 2012 begonnen, die Stromversorgung ihres Klärwerks Schönerlinde über den Einsatz von Windenergie zu sichern. Im November 2012 wurden drei Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils zwei Megawatt fertiggestellt. Für das Großklärwerk im Nordosten Berlins ist das ein Schritt in Richtung Energieautarkie, da der Anteil des eigenerzeugten Stroms damit von etwa 30 Prozent auf rund 80 Prozent steigt. Bisher wurde Energie im Klärwerk Schönerlinde primär durch die Verstromung des Klärgases im Blockheiz­kraftwerk und mit einer Mikrogasturbine selbst erzeugt.

Eine weitere Form der Wasseraufbereitung durch Windkraft ist die Meerwasserentsalzung. Auch für diese wird Strom benötig. In entlegenen Inselregionen ohne Anschluss an das Stromnetz eignet sich die Windkraft dafür. (Nicole Weinhold)