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Axpo startet den Bau der alpinen Solaranlage am Stausee des Lai da Nalps

Der Stausee Lai da Nalps liegt in fast 2.000 Metern Höhe und gehört zu Tujetsch, einer kleinen Gemeinde im Kanton Graubünden. An seinem Ostufer wird der Schweizer Energieversorger Axpo Solarmodule mit einer Gesamtleistung von etwa acht Megawatt aufständern.

Mehr Ertrag in luftiger Höhe

Der Standort ist mit Bedacht gewählt. Denn hoch oben über den Wolken liefern die Module – vor allem im Winter – viel mehr Solarstrom als die Anlagen weiter unten. Dazu kommt noch, dass in luftiger Höhe die Module gut gekühlt werden, was die Leistung steigert. So erreicht der Generator jährliche Erzeugungsmengen an Solarstrom, die weit über die Erträge in der Schweiz hinausgehen. Die Projektierer prognostizieren, dass die Anlage jedes Jahr knapp elf Gigawattstunden Sonnenstrom liefert.

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Sonnenstrom für die Bahn

Diese Strommengen können direkt in die vorhandene Infrastruktur eingespeist werden. Denn das Laufwasserkraftwerk Sedrun, das mit dem Wasser aus dem Nalp-Stausee Strom produziert, liegt nur etwa drei Kilometer talabwärts. Von dort fließt die Sonnenenergie in das Bahnstromnetz. Denn die Schweizer Bundesbahn SBB wird mit den Erträgen aus der Anlage Züge antreiben.

Zwei Jahre lang geplant

Für Axpo sei Nalpsolar ein Pionierprojekt, wie Antoine Millioud, der bei Axpo für den Bereich Solarenergie verantwortlich ist, anlässlich des Spatenstichs erklärt. „Nach zwei Jahren intensiver Planung und Bewilligungsprozesse starten wir mit der Realisierung“, sagt er. „In der Surselva, wo Axpo bereits auf eine lange Geschichte im Bereich Wasserkraft zurückblickt, setzen wir auch bei der Solarenergie ein Zeichen.“

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Technologie weiterentwickeln

Er verweist darauf, dass die Energieproduktion im Winter für die Schweiz zentral ist. „Alpine Solaranlagen wie Nalpsolar leisten einen wichtigen Beitrag, wenn der Bedarf am höchsten ist“, erklärt Antoine Millioud. „Trotz ambitionierter Vorgaben im Solarexpress haben Axpo und unsere Partner mit großem Effort gezeigt, dass wir vorwärtsgehen können. Mit Nalpsolar sammeln wir zudem wichtige Erkenntnisse zur Technologie und Umsetzung von alpinen Solarprojekten – eine Innovation, die den Weg für weitere Entwicklungen ebnen wird.“

Vollständige Inbetriebnahme für 2028 geplant

Axpo hatte mit den Vorbereitungen des Projekts im März 2025 begonnen. Bis Ende 2025 sollen mindestens zehn Prozent der geplanten Leistung installiert sein und Strom ins Netz einspeisen. Das ist entscheidend. Denn nur dann bekommt Axpo auch Gelder aus dem Förderprojekt Solarexpress der Schweizer Bundesregierung. In den darauffolgenden Jahren soll das Projekt dann weitergebaut werden. Die Inbetriebnahme des letzten Bauabschnitts ist für 2028 geplant. Dies liegt unter anderem daran, dass die Anlage nur in den schneefreien Zeiten im Sommer gebaut werden kann.

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Wertschöpfung bleibt vor Ort

Die Gemeinde Tujetsch profitiert durch die lokale Wertschöpfung ebenfalls von der Anlage, wie Gemeindepräsident Martin Cavegn erklärt. „Mit Nalpsolar setzen wir ein weiteres starkes Zeichen für eine nachhaltige Energiezukunft“, betont er. „Der Standort direkt neben dem Nalp-Stausee verbindet bestehende Infrastruktur mit neuer, klimafreundlicher Technologie. Mit Nalpsolar und Sedrun Solar entstehen in Tujetsch zwei bedeutende Solargroßprojekte. Unser Mut, früh auf solche Projekte zu setzen, zahlt sich aus“, weiß er inzwischen.