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Freiflächenausschreibung: Nur ein Drittel der Bieter bekommen Marktprämie

Lange war das Interesse an der Teilnahme aus Versteigerungen von Marktprämien für Strom aus Solarparks verhalten. Doch seitdem die Bundesnetzagentur die Höchstgebotswerte auf 7,37 Cent pro Kilowattstunde angehoben hat, geben immer mehr Projektierer wieder Gebote ab. Inzwischen sind so viele Projekte in der Planung, dass die jüngste Auktion massiv überzeichnet war. Das hat dazu geführt, dass zwei Drittel der Bieter leer ausgegangen sind.

124 Projekte bekommen eine Marktprämie

Denn von den 516 Geboten mit einer Gesamtleistung von 4.653 Megawatt werden nur 124 Projekte mit einer Leistung von 1.624 Megawatt eine Marktprämie bekommen. Mehr war bei einem Ausschreibungsvolumen von 1.611 Megawatt nicht drin. „Erneut übersteigt die eingegangene Gebotsmenge sehr deutlich das ausgeschriebene Volumen. So viele Gebote wie in dieser Runde gingen noch nie ein“, erklärt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. „Die rege Beteiligung fördert den Wettbewerb. Jetzt müssen möglichst schnell umgesetzte Projekte folgen, um die angestrebten Ausbauziele zu erreichen, sagt Müller.

Steigende Auktionsmengen abdecken

Die Zahlen zeigen, dass die Befürchtung sich nicht bewahrheitet, die massive Anhebung der Ausschreibungsvolumina, wie sie im EEG vorgesehen sind, zu einer Unterzeichnung der Auktionen führen würde, weil gar nicht genügend Projekte in Planung sind. Immerhin sind in diesem Jahr Marktprämien für 5,85 Gigawatt vorgesehen. Im kommenden Jahr soll die ausgeschrieben Menge auf 8,1 Gigawatt steigen und ab 2025 bis 2029 sogar 9,9 Gigawatt betragen. Die Möglichkeiten zur Entwicklung von Solarparks werden sich aber mit der Verabschiedung des Solarpakets 1 im Bundestag weiter erhöhen. Schließlich ist darin eine Ausweitung der Flächenkulisse enthalten. Dies vereinfacht die Flächensuche.

Ackerflächen sind beliebt

Dies macht sich bemerkbar. So gingen 63 Zuschläge an Projekte mit einer Gesamtleistung von 907 Megawatt an Projekte, die auf Agrarflächen entstehen. Nur 50 Projekte an Randstreifen von Autobahnen und Schienenwegen mit einer Gesamtleistung von 681 Megawatt werden mit einer Marktprämie bedacht.

Bayern räumt ab

Der Vorteil der Ackerfläche zeigt sich auch in der regionalen Verteilung. Hier hat Bayern mit einigen anderen Bundesländern schon einige Vereinfachungen eingebaut, wodurch auch Anlagen auf Agrarflächen in benachteiligten Gebieten an der Ausschreibung teilnehmen können. So gingen allein in den Freistaat 65 der Zuschläge für eine Gesamtleistung von 741 Megawatt. Mit großem Abstand auf dem zweiten Platz liegt Niedersachsen, wo auch der Bau auf Agrarflächen möglich ist. Hier bekommen sechs Projekte mit einer Leistung von 169 Megawatt einen Zuschlag, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern, wo neun Projekte mit einer Gesamtleistung von 147 Megawatt eine Marktprämie bekommen.

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Preise sind gesunken

Die wachsende Konkurrenz wirkt sich auch auf die Zuschlagspreise aus. Zwar lag das niedrigste Gebot mit 5,39 Cent pro Kilowattstunde über dem der vorangegangenen Ausschreibungsrunde. Damals war das niedrigste Gebot 5,29 Cent pro Kilowattstunde. Doch das höchste noch bezuschlagte Gebot lag mit 6,65 Cent pro Kilowattstunde weit unter dem festgelegten Höchstwert von 7,37 Cent pro Kilowattstunde. In der Vorrunde war das höchste Gebot mit 7,3 Cent pro Kilowattstunde näher dran. Das wirkt sich auch auf den durchschnittlichen mengengewichteten Zuschlagswert auf. Denn dieser ist von 7,03 Cent pro Kilowattstunde in der Vorrunde auf 6,47 Cent pro Kilowattstunde gesunken.

Bieter, die in dieser Runde keinen Zuschlag bekommen haben, können ihr Angebot nochmals in der kommenden Runde einreichen. Bis zum 1. Dezember 2023 müssen die entsprechenden Unterlagen bei der Bundesnetzagentur sein. (su)

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