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Shanghai Electric

Siemens Gamesa lässt neue Acht-MW-Anlage in chinesischer Lizenz fertigen

„Im Prinzip ist das klassisches Lizenzgeschäft“, erklärt Siemens-Gamesa-Sprecher Bernd Eilitz, „aber zugleich bleiben wir ein großer Zulieferer. Beispielsweise bauen wir die Offshore-Rotorblätter für die gesamten China-Projekte in Lingang bei Shanghai“. Siemens Gamesa liefere die Blätter direkt an den chinesischen Lizenzpartner Sewind, der auch den Namen Shanghai Electric trägt. Auch „Reihen von Systemkomponenten von uns und den Kollegen verschiedener Siemens Divisionen – zum Beispiel Generatorsegmente oder große Teile des elektrischen Systems“, steuert Siemens Gamesa für die Sewind-Anlagen zu. Ebenso den Controller mitsamt Steuerungssoftware.

Schon bisher hatte Siemens mit Sewind zusammengearbeitet – noch vor der Übernahme des spanischen Wettbewerbers Gamesa im vergangenen Jahr und dessen Zusammenschluss mit der Siemens-Windenergietochter zu Siemens Gamesa. Sewind baute die Siemens-Getriebeanlagen SWT 4.0-130 mit 4 MW Nennleistung sowie zuletzt auch in Lizenz bereits die 6- und die 7-MW-Varianten der getriebelosen Offshore-Anlage mit 154 Meter Rotordurchmesser. Nun soll das chinesische Unternehmen auch die neue 8,0-MW-Plattform der getriebelosen Erfolgsturbine von Siemens mit dem neuen 167 Meter durchmessenden Rotor montieren und in China installieren.

Vorausgegangen war allerdings die Neustrukturierung der Zusammenarbeit mit Sewind beziehungsweise Shanghai Electric. Schon 2015 hatte Siemens die bisherige Zusammenarbeit in einem Joint Venture beendet und war zum Lizenzgeschäft übergegangen. Kooperationen mit chinesischen Partnern sind für ausländische Windenergieunternehmen entscheidend, um Aufträge zu Windparkinstallationen in China erhalten zu können. Die Produktion der Sechs-MW-Anlagen soll im Frühjahr dieses Jahres starten, die Produktion der Sieben-MW-Anlagen 2019. Und dann wird wohl die Produktion der Acht-MW-Variante folgen.

Laut dem Leiter des Verbindungsbüros von Siemens Gamesa in China, Oliver Behrendt, ist das Lizenzgeschäft profitabler als der frühere Verbund mit Sewind im Joint Venture. Um einen Nachbau oder Patentrechtsverletzungen zu verhindern, liefert Siemens Gamesa eine „nicht quelloffene“ Steuerungssoftware. Außerdem darf Sewind die Anlagen nicht in weitere Länder exportieren.

(Tilman Weber)