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Sunseap baut schwimmendes Solarkraftwerk im Meer vor Singapur

Singapur hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Denn der Stadtstaat vor der Südspitze der Malaiischen Halbinsel will bis 2050 seine Treibhausgasaustoß halbieren. Dazu muss das Land die Stromversorgung dringend umstellen. Denn bisher liefern Gaskraftwerke 97 Prozent der elektrischen Energie, die zudem mit 7.504 Kilowattstunden pro Einwohner und Jahr relativ hoch ist. Zum Vergleich: Stromverbrauch pro Kopf in Deutschland liegt bei gut 6.400 Kilowattstunden pro Jahr.

Kaum Platz für Anlagen vorhanden

Doch anders als die Flächenstaaten der Erde hat Singapur ein echtes Platzproblem. Hier ist es nicht möglich, große Solar- oder Windkraftwerke zu errichten. Auch für die Wasserkraft sind keine Möglichkeiten vorhanden. Doch der einheimische Anbieter von Energielösungen Sunseap zeigt mit einem neuen Projekt eine Möglichkeit, wie Singapur dennoch in größerem Ausmaß Sonnenstrom produzieren kann. Denn das Unternehmen hat ein schwimmendes Solarkraftwerk errichtet.

Die Wellen beruhigen

Dabei musste das Unternehmen mehrere Herausforderungen meistern. Denn einerseits sind die Binnengewässer in Singapur rar. Deshalb musste die Anlage vor der Küste der Hauptinsel gebaut werden. Dort wiederum müssen einerseits die Wellen beruhigt werden. Das hat Sunseap mit einem hohen Wellenschutz rund um die gesamte Anlage gelöst. Andererseits schwimmt der Generator in Salzwasser. Das ist vor allem für die Photovoltaikkompontenten eine echte Herausforderung.

Salzwasser greift Komponenten an

So haben die Module in der Regel einen Salznebeltest bestanden. Allerdings der direkte Kontakt mit Salzwasser ist nicht vorgesehen. So hat der Projektierer Module genutzt, die dafür freigegeben sind. Die Paneele sind zudem nur wenig aufgeständert. Sie liegen fast parallel zur Wasseroberfläche. Dadurch bieten sie auch bei stärkerem Wind kaum Angriffsfläche.

Die Module liegen fast parallel zur Wasseroberfläche. Dadurch bieten sie auch starkem Wind kaum Angriffsfläche. Die Wechselrichter sind für den Einsatz in Salzwasserumgebung ausgelegt.

Huawei

Die Module liegen fast parallel zur Wasseroberfläche. Dadurch bieten sie auch starkem Wind kaum Angriffsfläche. Die Wechselrichter sind für den Einsatz in Salzwasserumgebung ausgelegt.

Strom mit 22 Kilovolt ins Netz einspeisen

Auch die gesamte Leistungselektronik wurde für den Einsatz in Solarkraftwerke freigegeben, die auf dem Wasser schwimmen. Deshalb hat Sunseap auf die Stromwechselrichter von Huawei zurückgegriffen. Denn der Hersteller hat seine Geräte einer Reihe von Salzkorrosionstests unterzogen, die sie bestanden haben. Schließlich wollte der Projektierer die Leistungselektronik auf der Photovoltaikinsel unterbringen und nicht an Land. Denn in letzterem Falle wären viele Generatoranschlusskästen auf der Anlage sowie viele Gleichstromkabel notwendig gewesen, die den Solarstrom zur Leistungselektronik geleitet hätten. So bleibt die gesamte Gleichstromverkabelung auf der Anlage und die dort produzierte und von den Wechselrichtern in Wechselstrom umgeformte Sonnenenergie kann über ein einziges Wechselstromkabel zum Netzanschluss an Land abgeführt werden. Dazu hat Sunseap sogar noch ein neues Unterwasserkabelsystem entwickelt, das die Plattform mit dem Land verbindet und ein Netz mit einer Spannung von 22 Kilovolt bildet.

Blaupause für weitere Projekte

Insgesamt 13.312 Solarmodule und 40 Wechselrichter haben die Monteure von Sunseap auf mehr als 30.000 Schwimmkörpern installiert. Die Module leisten zusammen etwa fünf Megawatt und liefern aufgrund der guten Einstrahlungsbedingungen in Singapur – schließlich liegt das Land nur gut 150 Kilometer nördlich des Äquators – jedes Jahr bis zu 6.022.500 Kilowattstunden. Das ist zwar nur etwa 0,01 Prozent des Strombedarfs des Stadtstaates. Doch ist es nur ein Anfang. Denn Frank Phuan, Geschäftsführer von Sunseap, geht davon aus, dass das mit dieser Anlage entwickelte System eine Blaupause für eine Lösung ist, die für solche Länder wie Singapur auch im größeren Stil geeignet ist. Zumal auch die Fernwartungsmöglichkeiten, die Huawei in seine Wechselrichter integriert hat, die Betriebsführung der Anlagen vereinfacht. (su)

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