Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Wohin die Fördergelder fließen

In NRW tun 85 Prozent aller Kommunen etwas fürs Klima

NRWs Umweltminister Johannes Remmel 2012 bei der Vorstellung der Regenerativpläne der Klimakommune Saerbeck.Energieagentur NRW

In Kommunen entsteht ein hoher Anteil der Treibhausgasemissionen. Zugleich liegen hier große Potenziale für deren Minderung. Bis zum Jahr 2050 müssen die Treibhausgasemissionen um 80 bis 95 Prozent reduziert werden. Mit anderen Worten: Städte und Gemeinden müssen in den nächsten 40 Jahren ein Treibhausgasemissionsniveau nahe Null erreichen. Daher wird seit 2008 die Erstellung kommunaler Klimaschutzkonzepte im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bund finanziell unterstützt. Die Förderquote beträgt zwischen 20 und 65 Prozent, bei finanzschwachen Kommunen bis zu 90 Prozent.

Dass so viele Kommunen in NRW eine Bundesförderung erhalten, ging aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor. Demnach lassen sich rund 85 Prozent der Kommunen in NRW vom Bund zum Beispiel kommunale Klimaschutzkonzepte oder Projekte zur Klimafolgenanpassung fördern.In anderen Bundesländern liegt der Schnitt der Kommunen, die geförderte Projekte zum Klimaschutz umsetzen, laut Energieagentur NRW deutlich niedriger. „Gerade die Millionenschäden durch die aktuellen Unwetter machen wieder deutlich, wie notwendig Anpassungen an die Folgen des Klimawandels sind“, so Lothar Schneider, Geschäftsführer der Energieagentur NRW.

374 Millionen Euro Förderung für Klimaschutz in Kommunen

Rund 374 Millionen Euro Fördervolumen gab der Bund für Klimaschutzprojekte in den vergangenen sieben Jahren aus. Gut 22 Prozent davon gingen nach NRW, wo insgesamt 1.480 Vorhaben mit fast 88 Millionen Euro gefördert wurden. Ein Einsatzgebiet für die Fördergelder sind Hybridbussen im alltäglichen Linienbetrieb. So fahren im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) beispielsweise über 50 Hybridbusse und in Köln sind für den Regionalverkehr seit 2012 Fahrzeuge unterwegs, die ihren Strom aus Brennstoffzellen beziehen. Dort soll die gesamte Fahrzeugflotte bis 2030 durch regenerative Antriebe ersetzt werden. Hinzu kommt die energetische Sanierung von Sporthallen und Hallenbädern. Außerdem wurde die Radverkehrsinfrastruktur verbessert, die Beleuchtung energieeffizient saniert, Energiesparmodelle wurden für Schulen und Kitas entwickelt.

Zu den auch vom Land ausgezeichneten Klimakommunen gehören Saerbeck und Bocholt. Die 7200-Einwohner-Gemeinde Saerbeck im Herzen des Münsterlandes (NRW) engagiert sich seit Jahren für den Klimaschutz und die Energiewende.  Sie hat den Umstieg auf Erneuerbare Energie vorangetrieben, erzeugt inzwischen das Vielfache des eigenen Strombedarfs aus Wind, Sonne und Biomasse und verfolgt kontinuierlich das Ziel der CO2-Neutralität. Die Stadt Bocholt verfolgt das Ziel der nachhaltigen und anpassungsfähigen Stadt, basierend auf einem Konzept verschiedener Bausteine, in denen für Bocholt Entwicklungs- und Optimierungspotenzial entdeckt wurde. Dabei spielen Energieeffizienz und saubere Mobilität eine wichtige Rolle. (Nicole Weinhold)