Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Bilanz Fachverband Biogas

Jahresendrallye bringt Rekordzubau

Mit 1.300 neuen Anlagen baute die Branche 20 Prozent mehr Biostromkraftwerke hinzu als 2009 und sogar 40 Prozent mehr als im Jahr 2010, den bisherigen beiden Rekordzubaujahren. Das ergeben die jetzt vom Fachverband Biogas gemeldeten endgültigen Daten für das vergangene Jahr. 7.215 Biogasanlagen – und damit 1.300 mehr als noch ein Jahr zuvor – lagen Ende 2011 mit einer Kapazität von 2.904 Megawatt (MW) oder plus 600 MW am Netz. Insgesamt erzeugte die deutsche Biogaselektrizitätswirtschaft 18,4 Gigawattstunden: vier Gigawattstunden oder um ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Gemäß den etwas älteren Daten des Bioenergiedachverbandes Bundesverband Bioenergie übertraf die Stromproduktion aus Biogas in Deutschland erstmals die Einspeisung von Biomasse verfeuernden Kraftwerken.

Die Gasverstromer und ihre Projektplaner, Anlagenhersteller oder Brennstoffzulieferer erzielten mit zusammen sieben Milliarden Euro Rekordumsätze. Viele von ihnen hätten die höchsten Jahresgewinne ihrer Unternehmensgeschichte erzielt, schreibt der Fachverband Biogas.

2012 bricht Zubau wieder ein

Allerdings warnt der Sprecher des Fachverband-Firmenbeirats, Hendrik Becker, vor einem Abschwung im kommenden Jahr: „Diese Zahlen basieren maßgeblich auf der typischen Jahresendralley.“ 2012 sei aufgrund der verschlechterten Einspeiserahmenbedingungen ein Rückgang des Zubaus auf nur noch 139 MW zu erwarten. Zugleich würden die Biogasanlagen der näheren Zukunft flexibler werden, um gezielt den Bedarf der Stromnetze zu bedienen. So würden auch verhältnismäßig kleine 300-Kilowatt-Anlagen künftig nicht einmal mehr als die Hälfte des bisher üblichen Jahreseinspeiseertrags ins Stromnetz geben. Dafür prognostiziert der Fachverband, dass sie mehr Biogas aufbereitet ins Erdgasnetz einspeisen. Derzeit beträgt der Biogasanteil in den deutschen Erdgasversorgungsnetzen gemäß den Fachverbandangaben umgerechnet allerdings noch keine 0,4 Prozent.

(Tilman Weber)