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Industrieansiedlungen

Vestas will Rekordrotorblätter in Italien fertigen

Erst hatte Windturbinenhersteller Vestas in der zweiten Oktoberwoche angekündigt, bis im zweiten Halbjahr 2024 in Polen eine Montagefabrik für Maschinenhäuser der neuen Meereswindenergieanlage V236 aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Das Werk wird gemäß den Plänen in Stettin entstehen und zunächst den 2025 mit ersten Windturbinenerrichtungen anziehenden Offshore-Windkraft-Ausbau des Landes bedienen – aber auch die Produktion für Lieferungen in andere Länder hochfahren. Nun kündigte Vestas eine Fabrik für die Rotorblattproduktion dieses künftigen Anlagen-Flaggschiffes für künftige Offshore-Windpark-Installationen in Italien an. Wie das Unternehmen Ende Oktober bekannt gab, wird die Serienfertigung der 115,5 Meter langen Flügel ab der zweiten Hälfte des kommenden Jahres sowohl im dänischen Werk Nakskov beginnen, als auch ebenfalls schon im dritten Quartal 2023 in der bestehenden italienischen Vestas-Rotorblattfabrik Taranto. Der sizilianische Standort Taranto dient bisher der Produktion von Rotorblättern für die Bauplattformen für die Zwei- und die Vier-Megawatt-Anlagengenerationen. Bislang ist Italien das erste Land am Mittelmeer, vor dessen mediterraner Küste schon Offshore-Windenergieanlagen in Betrieb gegangen sind. Vom Hafen von Taranto aus waren die zehn Drei-Megawatt-Turbinen des Offshore-Windparks Beleolico in das küstennahe Windkraftfeld gelangt, die inzwischen als erste kommerziell im Mittelmeer Meereswindstrom erzeugen und diesen ins italienische Stromnetz einspeisen. Die von einem chinesischen Hersteller gelieferten Anlagen sollen aber gemäß Plänen Italiens sowie auch Frankreichs und inzwischen sogar Griechenlands nur der Startschuss für den Ausbau großer Gigawattkapazitäten insbesondere schwimmender Windparks sein. Besonders vor Italien sind inzwischen schon erste sehr große Windturbinenfelder mit Erzeugungskapazitäten von bis zu knapp drei Gigawatt geplant, die ab Mitte des Jahrzehnts mit der Einspeisung beginnen sollen. Auch die neue rechtsradikale Staatsregierung in Rom will die künftige Energieversorgung stark auf Offshore-Windenergie stützen.

Am Mittwoch kündigte nun auch das Getriebebauunternehmen Flender an, die Produktion von Windkraftgetrieben an dessen indischen Standorten Chennai und Kharagpur deutlich auszuweiten. Bis Ende 2023 werde der Werksausbau dort abgeschlossen sein, teilte Flender mit. Weitere Investitionen seien für die kommenden Jahre geplant. Martin Sasse, für den Komponentenverkauf zuständiger Vizepräsident der Flender-Getriebebausparte Winergy, erklärte die Entscheidung für die geografische Ausrichtung der geplanten Expansion mit der besonderen Attraktivität der südasiatischen Großregion als wichtiger Flender-Absatzmarkt: „Der indische Subkontinent ist derzeit das globale Windenergie-Powerhouse“, sagte Sasse.

Die nicht näher finanziell benannte offenbar größere Investition Flenders in die indische Fertigung begründete Sasse damit, dass Flender in Indien nicht nur den Ausstoß der Zulieferkomponenten massiv erhöhen will, sondern die Produktion auch zu verbreitern plant. Die Investitionen umfassten „auch erweiterte Fertigungsmöglichkeiten für Windturbinen-Generatoren und -Kupplungen. Mit der neuen Aufstellung unserer Marke Winergy als Systemlieferant sind wir nun der einzige Hersteller im Windmarkt, der die Expertise für Getriebe, Generatoren, Kupplungen, Direct-Drive-Segmente und digitale Lösungen unter einem Dach vereint“, erklärte Sasse.

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