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Innovationen von der Intersolar

Weniger Verluste und mehr Ertrag aus der PV-Anlage

Keine schlechte Voraussetzung ist das für eine gute neue Technologie: Ein Anwender stellt ein Problem fest, sucht nach einer Lösung und bietet diese dann anderen Anwendern mit demselben Problem an. Davy Verheydens Firma Pidbull ist als Tochter des größten belgischen Solarpark-Betreibers Edison gegründet worden. Die Firma stellte Ertragsverluste in ihren Solarparks fest und ging der Sache auf den Grund. Sie fand heraus, dass die Verluste durch potenzialinduzierter Degradation (PID) verursacht werden.

Was ist PID? In den vergangenen Jahren ist bei PV-Installationen mit hoher Systemspannung und trafolosen Wechselrichtern vermehrt Degradation von Solarmodulen, deren Zellen hohe negative Spannung gegenüber Erde aufweisen, aufgetreten. Verursacht wird PID also durch eine hohe Negativspannung in Solarmodulen – eine Auswirkung der Reihenschaltung von Modulen. Der Effekt wird als PID bezeichnet. Der Leistungsverlust kann dabei mehr als 30 Prozent betragen. Mit zunehmender zulässiger Systemspannung bis zu 1.500 Volt und der Erschließung tropischer Standorte für die solare Stromgewinnung dürfte PID an Bedeutung gewinnt.

Die gemeinsam mit dem Independent European Research Center (IMEC) entwickelte, zertifizierte Lösung von Pidbull arbeitet das PID-Problem in der Nacht ab, während die Anlage keinen Strom produziert. Sie lässt sich auch in Bestandsanlagen integrieren und kann Leistungseinbußen durch PID innerhalb von drei Monaten nivellieren.

DNVGL: Betriebsführung und Wartung für Solaranlagen

Auf die Optimierung von Bestandsanlagen in der Photovoltaik zielt auch DNVGL ab. In der Windkraft hat die Firma hier längst reichlich Erfahrungen gesammelt. Die Überwachung und Pflege von Solarparks ist dagegen noch ausbaufähig. Jetzt hat DNVGL in einer neuen Publikation zum Download die Lessons Learned zusammengetragen, aus denen sich Verbesserungspotenzial für Solaranlagen ergibt. Ray Hudson, Solar Segment Director Energy bei DNVGL, hat seinen Sitz in Oakland, Kalifornien. Er weist darauf hin, dass der Fokus bisher zu stark auf der Installation neuer Anlagen lag, während die Betrachtung von Bestandssolarparks vernachlässigt wurde. Um die Erträge von Bestandparks zu verbessern, analysiert DNVGL zunächst. Dafür wird verglichen, wie viel die Anlage unter idealen Bedingungen machen könnte, wie viel sie tatsächlich macht, wie viel sie in der Vergangenheit gemacht hat und wie viel andere Anlagen dort erzeugen. Dann wird gefragt, was an der Anlage nicht optimal ist und verbessert werden kann. So habe er zum Beispiel einmal eine Anlage untersucht, die genau zwei Drittel dessen erzeugte, was zu erwarten gewesen wäre. Die Erklärung war einfach: Einer von drei Wechselrichtern war ausgefallen.

Prysmian: Kabel bis 120 Grad Celsius

Das Prysmian-Kabel mit der weißen Spezialisolierung, das nicht mehr nur für 90 Grad Temperaturen ausgelegt ist, sondern für 126 Grad. - © Nicole Weinhold
Das Prysmian-Kabel mit der weißen Spezialisolierung, das nicht mehr nur für 90 Grad Temperaturen ausgelegt ist, sondern für 126 Grad.

Prysmian Group, Weltmarktführer für Kabel, stellt auf der Intersolar eine Leitung vor, die der seit Herbst 2015 gültigen VDE-Norm DIN EN 50618, der ersten DIN-Norm für Solarleitungen, entspricht. „Wir lassen unsere Solarleitungen bereits seit 2003 vom VDE prüfen", so Hans Koch, Prysmian-CCO. Darüber hinaus habe das Unternehmen für das Solarkabel im Rahmen des Arrhenius-Messdiagramms einen Wert von über 120 Grad Celsius ermittelt - statt der üblichen 90 Grad. Daraus ergebe sich eine erweiterte Lebensdauererwartung von 30 Jahren und dadurch wird bei gleichem Bauraum mehr Effizienz ermöglicht: mehr Strom kann durchgeleitet werden. Oder anders gesagt: um bei 90 Grad dieselbe Strommenge durchzuleiten, werden dickere Kabel mit mehr Materialeinsatz gebraucht. Möglich sind die erhöhten Temperaturen durch den Einsatz einer Isolation aus speziellen Elastomeren. (Nicole Weinhold)