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Ausschreibung von solaren Dachanlagen nur noch knapp unterzeichnet

Die jüngste Ausschreibung von Marktprämien für Strom aus großen Solardachanlagen war zwar wie die vergangenen drei Auktionen ebenfalls wieder unterzeichnet. Doch nur noch knapp. Um die Marktprämien für Anlagen mit einer Leistung von 217 Megawatt haben sich Projektentwickler und Investoren mit 94 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 213 Megawatt beworben.

Immerhin ist es – mit Blick auf die gebotene Menge – die bisher erfolgreichste Ausschreibung. Denn bei den ersten beiden Ausschreibungen des vergangenen Jahres gingen Gebote im Umfang von gut 200 Megawatt ein. Damals waren die Auktionen aber so heftig, weil das Ausschreibungsvolumen mit 766 Megawatt viel höher war als bei der jetzigen Runde. Bei der dritten Ausschreibung war zwar das Volumen mit 202 Megawatt viel geringer. Es gingen mit 105 Megawatt auch viel weniger Gebote ein.

Genehmigungen müssen schneller gehen

Was ist also der Grund dafür, dass bei der jetzigen Ausschreibung nur noch wenig Volumen übrig geblieben ist? Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, führt dies unter anderem auf die jüngsten gesetzlichen Anpassungen zurück. Tatsächlich wurden die Höchstwerte für Gebote bei den Ausschreibungen um 25 Prozent gesteigert. „Die Anhebung der Höchstwerte war wichtig“, sagt Müller. „Es muss aber weiter an der Ausweitung der Eignungs- und Vorrangflächen und der Beschleunigung der Genehmigungen gearbeitet werden, um den dringend notwendigen Zubau zu erreichen“, betont er mit Blick darauf, dass nicht mehr Gebote eingegangen sind.

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Auch Anlagen mit Höchstgebot bekamen Zuschlag

Von den 94 Projekten kamen aber nicht alle zum Zuge. Denn nur 87 Gebote mit einer Gesamtleistung bekamen einen Zuschlag. Die restlichen sieben wurden aufgrund von Formfehlern ausgeschlossen. An einem zu großen Wettbewerb lag es nicht. Denn das niedrigste Gebot lag zwar bei neun Cent pro Kilowattstunde. Doch es gab auch Projekte, die mit dem Höchstgebot von 11,25 Cent pro Kilowattstunde in die Auktion gingen und einen Zuschlag bekamen. Angesichts eines mengengewichteten Durchschnittspreises von 10,87 Cent pro Kilowattstunde kann davon ausgegangen werden, dass mehr Projekte eher im oberen Preisbereich geboten haben als im unteren.

Viele Bundesländer unter den Gewinnern

Die regionale Verteilung ist – anders als bei Freiflächenausschreibungen üblich – ziemlich ausgewogen. So gingen die Zuschläge in insgesamt 13 Bundesländer. So bekommen 16 Projekte in Nordrhein-Westfalen mit einer Gesamtleistung von 36 Megawatt eine Marktprämie. Elf Zuschläge gingen nach Brandenburg an Anlagen mit einer gesamten Leistung von 20 Megawatt. Auf dem dritten Platz kam Baden-Württemberg mit neun Marktprämien für Projekte mit einer Gesamtleistung von 19 Megawatt. Jeweils acht Förderungen gehen nach Bayern und Niedersachsen. Wobei die erfolgreichen Projekte im Freistaat 19 Megawatt erreichen werden und diejenigen in Niedersachsen 15 Megawatt.

Große Gewerbeprojekte bekommen Marktprämie

Mit Blick auf die bezuschlagte Leistung liegt Nordrhein-Westfalen mit den 36 Megawatt ebenfalls vorn. Hier liegt allerdings Sachsen-Anhalt auf dem zweiten Platz. Denn in das Bundesland gingen zwar nur fünf Zuschläge, diese aber für Anlagen mit einer Gesamtleistung von 20,3 Megawatt. Dies liegt vor allem an einem Projekt im Industriegebiet Osterweddingen, südwestlich von Magdeburg, wo auf den Dächern der dortigen Gebäude Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von über zehn Megawatt gebaut werden sollen. Mit 9,5 Megawatt bekamen auch die Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Gebäude im nagelneuen Industriepark Bad Hersfeld-Ludwigsau in Hessen einen Zuschlag.(su)