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„Wärmeplanung bietet Chancen für Kommunen“

Nicole Weinhold

Peter Meisenbacher von Sterr-Kölln und Partner spricht über Herausforderungen und Hilfen für Kommunen bei der Umsetzung von Regenerativvorhaben.

Herr Meisenbacher, wie können Sie Kommunen bei der Wärmewende unterstützen?

Peter Meisenbacher: Wir beraten kommunale Player und helfen ihnen dabei, die Herausforderungen der Energiewende umzusetzen und die sich daraus für sie ergebenden Chancen zu nutzen. Das betrifft insbesondere das Thema Wärmewende, die mit der kommunalen Wärmeplanung erhebliche Chancen für Kommunen bieten kann.

Was muss man bei der kommunalen Wärmeplanung beachten?

Peter Meisenbacher: Die Entscheidung, ob sich die Kommune mit dem Thema Wärme beschäftigt, wird ihr künftig ein Stück weit abgenommen aufgrund der politischen Entscheidungen, die jetzt getroffen wurden. In meinem Heimatland Baden-Württemberg gibt es die kommunale Wärmeplanung bereits. Auf Bundesebene wird sie jetzt auch kommen. Der Prozess, der dabei durchgeführt werden muss, ist machbar für Kommunen, insbesondere da es viel Unterstützung für die Kommunen gibt. Beispielsweise von der Dena, der Deutschen Energieagentur, die ein eigenes Kompetenzzentrum eingerichtet hat, das sich ausschließlich damit beschäftigt, Koordinierungsleistungen anzubieten. Im Grunde geht es zunächst einmal um eine Daten­erhebung. Wo liegen die Verbräuche? Wo wird sich der Verbrauch hinbewegen, wo brauchen wir Investitionen? Diese Wärmeplanung wird ein strategisches Planungstool sein für viele Beteiligte, die fragen: Wo müssen wir denn investieren als Kommunen?

Sie haben einen Zusammenschluss von mehreren Kommunen im Nordosten ­Bayerns betreut, richtig?

Peter Meisenbacher: Ja, das ist eigentlich ein schönes Beispiel. Vielen Kommunen fehlt es an finanziellen Mitteln und Kompetenzen. Daher gehen diese Kommunen jetzt in kommunalen Zusammenschlüssen diese Themen gemeinsam an.

Wie muss man sich das vorstellen?

Peter Meisenbacher: Man muss sich in jeder Kommune erst mal anschauen, wie die Gegebenheiten vor Ort sind. Welche Möglichkeiten der Energiegewinnung und -nutzung gibt es vor Ort. Gibt es Flächen für Solar, auch Freiflächensolar? Gibt es möglicherweise relevante Industrie, bei der man Abwärme in neue oder bestehende Wärmenetze speisen kann? Dabei gibt es nicht die eine Technologie oder einen Weg, um in den Kommunen Projekte umzusetzen. Das ist eine sehr individuelle Sache, die sehr davon abhängt, wie die Gegebenheiten und Potenziale vor Ort sind. Generell lässt sich aber feststellen, dass die meisten Kommunen auch heute schon aktiv werden können und das auch sollten.

Kommunen können heute schon aktiv werden, und das sollten sie auch.

Nichts tun ist auch keine Lösung, oder?

Peter Meisenbacher: Definitiv ja. Wichtig ist vor allem, mit einer Technik zu beginnen. Manchmal ist es so, dass in einer Kommune eine bestimmte Technik näherliegt, weil man zum Beispiel vielleicht schon mit Solar zu tun hatte oder mit Wind. Und in anderen Fällen ist es so, dass man vielleicht schon ein Fernwärmenetz hat. Auch dafür ist die Wärmeplanung jetzt ein gutes Tool, da auch Annahmen getroffen werden, wie beispielsweise die Sanierungsrate der bestehenden Häuser sein wird und wie hoch der Bedarf an Energie sein wird. In diesem Zuge wird man herausfinden, an welchen Stellen Investitionen getätigt werden müssen und welche vorhandenen Energiequellen bereits genutzt werden können. Ich sehe es als eine der größten Herausforderungen für Kommunen, mit dieser Komplexität und Geschwindigkeit umzugehen. Denn alle Entscheidungen sollten künftig nachhaltig sein, also ökologisch, wirtschaftlich, sozial verträglich und mit hoher Akzeptanz. Gleichzeitig ist es eine Chance für ­Kommunen, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.

Entwickeln Sie einen konkreten Plan?

Peter Meisenbacher: Wir schauen etwa, ob bereits Abwärme verfügbar wäre – von einem Kraftwerk, Rechenzentrum oder Industriebetrieb. Das heißt, wir machen eine Art Gesamtplanung, wie ein bestimmtes Projekt rechtlich und wirtschaftlich funktionieren könnte. Sterr-Kölln hat Abteilungen und Partner, die ganzheitlich schauen und für Kommunen Klimakonzepte erstellen können.  W

Peter Meisenbacher,
Sterr-Kölln & Partner

Bild: Sterr-Kölln & Partner

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