Solarpark auf einer Fläche in Königsfeld, die lange brach lag.
Königsfeld zeigt, wie digitale Flächenvermittlung die Energiewende vor Ort beflügelt, indem sie Planer, Kommunen und Flächeneigentümer zusammenführt.
Rechnerisch energieautark ist die Gemeinde Königsfeld im Schwarzwald seit Kurzem. Maßgeblich dazu beigetragen hat der neue Solarpark Halden, der gemeinsam mit der Energiekontor AG realisiert wurde. Möglich wurde das Projekt, weil die geeignete Fläche über die digitale Plattform Landverpachten.de vermittelt wurde – ein Beispiel, das verdeutlicht, wie Kommunen durch smarte Vermittlungs- und Kooperationsstrukturen konkrete Schritte zur Energiewende gehen können.
Vom Brachland zur Energiequelle
Die Fläche, auf der nun jährlich über 5,5 Gigawattstunden Strom erzeugt werden, lag zuvor jahrzehntelang ungenutzt brach. Erst durch die digitale Flächenvermittlung konnte der Eigentümer mit einem Investor zusammengebracht werden. Mit Unterstützung der Gemeinde und der Projektentwickler entstand auf der Wiese ein lokales Vorzeigeprojekt – mit doppeltem Nutzen: Die Region spart durch den Solarpark rund 3.800 Tonnen CO₂ pro Jahr ein und leistet gleichzeitig einen stabilen Beitrag zur Stromversorgung. Auch ökologische Aspekte standen im Fokus. So fördert eine als Ausgleichsfläche angelegte Magerwiese die Grundwasserneubildung, Kleintiere passieren ungehindert spezielle Zaunkonstruktionen und Schafe übernehmen die Pflege zwischen den Modulreihen. Damit vereint das Projekt Energiegewinnung, Naturschutz und regionale Wertschöpfung.
Werkzeug für Kommunen
Das Beispiel zeigt, dass digitale Plattformen wie Landverpachten.de wichtige Impulse für den ländlichen Raum geben können. Sie bringen Flächeneigentümer, Kommunen und Projektentwickler zusammen – Parteien, die ohne diesen Kontaktpunkt oft nicht zueinanderfinden würden. Dabei reicht die Unterstützung von der ersten Beratung bis hin zu verbindlichen Pachtangeboten, sodass die Eigentümer einen transparenten Überblick über die Möglichkeiten erhalten.
3.800 Tonnen CO2 werden ungefähr jährlich durch den Solarpark eingespart.
Kommunen können dabei aktiv eine Rolle übernehmen: Indem sie verfügbare Flächen prüfen, Eigentümer ermutigen und die digitalen Werkzeuge einbeziehen, öffnen sie den Weg für Investitionen in erneuerbare Energien – und für eine nachhaltige lokale Energieversorgung.
Und was die Einnahmen anbelangt, so ist das ebenfalls ein gutes Argument. „Grundsätzlich werben wir auf unserer Plattform mit jährlichen Pachteinnahmen von bis zu 5.000 Euro pro Hektar. Die konkrete Höhe ist jedoch immer abhängig von Lage, Beschaffenheit und Größe der Fläche sowie von den individuellen Vertragsverhandlungen“, heißt es bei Landverpachten.de.
Ein Anstoß für Nachahmer
Was in Königsfeld gelang, kann auch andernorts funktionieren. Vor allem mittlere und kleinere Gemeinden, die über Brach- oder Konversionsflächen verfügen, finden über solche Plattformen unkompliziert Zugang zu Partnern, die in erneuerbare Energien investieren. Das reduziert den eigenen organisatorischen Aufwand, erhöht aber die Chancen, Projekte umzusetzen. In Königsfeld hat dieses Zusammenspiel dafür gesorgt, dass die Gemeinde heute so viel Strom produziert, wie sie selbst verbraucht. Nicole Weinhold
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