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3.567 Megawatt neue Windturbinenleistung

Der deutsche Windparkzubau an Land hat 2023 erstmals wieder das zehn Jahre davor erarbeitete Drei-Gigawatt-Niveau nicht nur erreicht, sondern auch noch getoppt. Allerdings blieb die Südhälfte Deutschlands an diesem Kraft gewinnenden Aufschwung des deutschen Windenergiemarktes fast unbeteiligt.

Binnen zwölf Monaten errichteten die Branchenunternehmen zwischen Alpen und Küste 745 Windturbinen mit einer Gesamtnennleistung von 3.567 Megawatt (MW), wie die Branchenverbände VDMA und BWE Mitte Januar bilanzierten. Erstmals seit dem Absturz des deutschen Windkraftmarktes in den Jahren 2018 und 2019 schlossen die Branchenunternehmen damit hierzulande in einem Jahr wieder mehr neu ans Stromnetz an als 2013. Damals hatte die Branche 2.998,4 MW verzeichnet und in den folgenden Jahren bis 2017 Zubaurekorde von 3,7 bis 5,3 Gigawatt (GW) angesammelt.

Aufwärtstrend geht steil

Die Erholung des deutschen Windenergie-Onshore-Marktes von 2023 sei unerwartet stark ausgefallen, verlautbarten VDMA und BWE. Beide Verbände hatten 2,7 bis 3,2 GW vorausgesagt. Mit den neu angeschlossenen Kapazitäten übertraf das Ausbautempo von 2023 das des Vorjahres um 48 Prozent – um die Hälfte also. Der Aufwärtskurve des Marktes seit 2019 knickt somit in eine steilere Phase nach oben. In den drei Jahren davor waren immer um ein Viertel bis ein Drittel mehr MW neu in Betrieb gegangen als im jeweiligen Vorjahr.

Der starke Auftrieb war vor allem der sehr guten Marktentwicklung in norddeutschen Bundesländern sowie der Zunahme der Anlagennennleistungen zu verdanken. So kletterte der Wert der mittleren Nennleistung pro neu installierte Turbine von 4,362 MW noch 2022 auf nun 4,788 MW.

Nord-Süd-Gefälle bleibt

Und alleine in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern errichteten die Windparkbauteams fast drei GW: knapp 84 Prozent des bundesweiten Zubaus. Die fünf Bundesländer waren in dieser Reihenfolge auch die fünf führenden deutschen Ausbauregionen. Sie gehören alle mit dem Großteil ihrer Landesfläche zur geografischen Nordhälfte des Bundesgebiets. Dabei war die Spreizung des Ausbaus unter Nordländern selbst ebenfalls enorm. Sie reichte von 184 MW in Mecklenburg-Vorpommern bis 1.210 MW in Schleswig-Holstein. In dem Zwei-Küsten-Land herrscht nach einem 2021 beendeten Moratorium gegen Flächenfreigaben für neue Windparks ein starker Nachholbedarf. (tw) W

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