Am 31. Dezember wird das Ende der Atomkraft in Deutschland ausfallen – und bis Mitte April warten. Das gab Mitte Oktober Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als sein Machtwort bekannt. Er nutze die Richtlinienkompetenz, um den Koalitionsstreit, angeführt von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), zu beenden. Habeck hatte die Strategie verfolgt, zur Sicherung der Stromversorgung im Ukrainekriegs nur zwei der drei letzten Kernkraftwerke, die süddeutschen Neckarwest-heim und Isar, in Reserve zu halten. Der norddeutsche Reaktor Emsland sollte Ende Dezember vom Netz. Lindner wollte alle drei bis 2024 betreiben. Bis April 2023 soll nun ein Streckbetrieb folgen und nur vorhandene Brennstäbe aufbrauchen lassen. (TW)
