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Schweiz: EWZ baut weitere Solaranlage an eine Staumauer in den Alpen

Das Elektrizitätswerk Zürich (EWZ) sieht im Bau von Solaranalgen in hochalpinen Regionen der Schweiz ein sicheres Standbein. Denn der Versorger plant eine weitere Solaranlage an der Staumauer eines Wasserkraftwerks hoch oben in den Bergen. An der 690 Meter langen Staumauer des Lago di Lei in Graubünden will das Unternehmen über 1.000 Solarmodule mit einer Leistung von 350 Kilowatt anbringen. Die Anlage wird die Staumauer auf einer Länge von 550 Metern bedecken und nach Fertigstellung jedes Jahr etwa 380 Megawattstunden Strom liefern.

Bestehende Infrastruktur optimal nutzen

Es ist bereits die zweite Anlage dieser Art, die das EWZ fertigstellt. Die erste ist an der Staumauer des Albignasees, ebenfalls im Kanton Graubünden. Diese Anlage ist seit einem Jahr in Betrieb und hat die Erwartungen des EWZ voll erfüllt, so dass die Prognosen auch für die neue Anlage gut sind. Wie dort wird auch am Lago di Lei, direkt an der Grenze zu Italien, der Strom über die Netzanbindung des dazugehörigen Wasserkraftanlage des Kraftwerks Hinterrhein (KHR) einspeisen. „Damit wird die bestehende Infrastruktur optimal genutzt, um einen weiteren Beitrag an die Stromproduktion aus Sonnenenergie zu leisten“, betont Guido Conrad, Direktor des KHR.

Mehr Sonneneinstrahlung

Die ohnehin schon vorhandene Netzanbindung ist aber nicht der einzige Vorteil der Anlagen an Staumauern hoch in den Alpen. Denn auf etwa 1.900 Metern über dem Meeresspiegel ist die Sonneneinstrahlung um 25 Prozent höher als im Schweizer Tiefland.

Viel Solarstrom im Winter

Zudem werden die Module senkrecht angebracht, so dass im Winter kein Schnee auf ihnen liegenbleibt. Das erhöht den Ertrag vor allem in der Jahreszeit, in der am meisten Strom gebraucht wird. Dies hat sich schon beim Betrieb der Anlage an der Staumauer des Albignasees gezeigt. Dort wurden etwa 50 Prozent des gesamten Stroms im Winterhalbjahr erzeugt. Vor allem die Monate März und April waren sehr ertragreich. So produzierte die Anlage im ersten Betriebsjahr 527 Megawattstunden Solarstrom. Prognostiziert waren 509 Megawattstunden. „Die gemessenen Werte belegen die Effizienz von hochalpinen Anlagen und dass sie positiv zur Versorgungssicherheit im Winter beitragen“, erklärt Philippe Heinzer, Geschäftsbereichsleiter Energie beim EWZ.

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Strom für die Kunden des EWZ

Die Gemeinde Ferrera, zu der die Staumauer gehört, hat für die Anlage am Lago di Lei die Baugenehmigung bereits erteilt. Im Frühsommer 2022 werden die Installateure von KHR damit beginnen, die Module an der Staumauer anzubringen. Die Planung und Finanzierung des Projekts hat das EWZ übernommen, das auch Eigentümer und Betreiber der Solaranlage ist. Dieses wird den Strom an seine Kunden im Rahmen der Tarife EWZ Pronatur und EWZ Natur vertreiben. Zudem wird es nicht das letzte Projekt dieser Art sein. „EWZ ist bestrebt, weitere Standorte für solche Anlagen zu evaluieren und zu erschließen“, sagt Philippe Heinzer.

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