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Schwimmende Solaranlage

Solarstrom vom Silbersee

Der Silbersee III ist nur eines von vielen Gewässern in Haltern am See in Nordrhein-Westfalen. Er ist einer von drei Seen, die durch den Abbau von Quarzsanden in dem Ort nur wenige Kilometer nördlich des Ruhrpotts entstanden sind. Inzwischen ist er ein Naturschutzgebiet. Doch jetzt bekommt der See mit einer Oberfläche von 1,8 Hektar eine zweite Nutzung. Denn der Projektierer Baywa r.e. errichtet derzeit eine schwimmende Solaranlage auf der Gewässeroberfläche.

Drei Megawatt schwimmen auf dem See

Insgesamt etwa 5.800 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von zirka drei Megawatt installieren die Handwerker auf Schwimmkörpern. Hier kommt das Floating-PV-System zum Einsatz, das Baywa r.e. zusammen mit Zimmermann PV-Stahlbau entwickelt und das sich in vielen Projekten in den Niederlanden bewährt hat. Erste Untersuchungen haben bestätigt, dass von den Anlagen keine Beeinträchtigung der Flora und Fauna der Gewässer ausgeht.

75 Prozent Eigenverbrauch geplant

Der Generator wird nach seiner Fertigstellung jedes Jahr etwa drei Kilometer Solarstrom produzieren. Die Quarzwerke, ein Familienunternehmen, das in Haltern immer noch Quarzsande fördert, wollen den erzeugten Grünstrom zu etwa 75 Prozent vor Ort nutzen. Der Rest wird ins Netz eingespeist. Diese Konstellation ist ein Gewinn für alle Beteiligten. Denn die Quarzwerke können mit dem Solarstrom ihren CO2-Fußabdruck erheblich senken. Auf der anderen Seite kommt die Anlage durch die direkte Nutzung des Stroms ohne Förderung aus.

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Geeignete Technologie für Kies- und Steinbrüche

Wie Stephan Auracher von Baywa r.e. Power Solutions betont, ist es sogar die erste schwimmende Photovoltaikanlage in Deutschland, die komplett ohne EEG-Einspeisevergütung auskommt. Denn bisher wurde alle Floating-PV-Anlagen im Förderrahmen des EEG umgesetzt, auch wenn es andere Projekte gibt, die zum Teil auf die direkte Nutzung des Stroms vor Ort setzen. Damit zeige das Unternehmen, dass sich solche großen schwimmenden Solargeneratoren ohne Förderung realisieren und wirtschaftlich betreiben lassen. Voraussetzung ist – wie bei allen solchen Projekten – ein möglichst hoher Eigenverbrauch vor Ort. Gerade für Kiesgruben und Steinbrüche, die über entsprechende künstliche Wasserflächen verfügen, biete sich die Floating-PV für eine flächenneutrale grüne Stromproduktion an.

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