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Beschäftigung

Hohes Interesse an Windkraftfachkräften

Die Vorzeichen stehen nicht schlecht. Auf jeden Fall rund 70 mit Stellenangeboten auftretende Unternehmen erwartet der Veranstalter der Job- und Bildungsmesse in deren sechstem Jahr kurz vor Ende der Anmeldefrist. Die jüngsten Buchungsquoten der Aussteller kurz vor Anmeldeschluss bestätigten die Erwartung, dass der Abwärtstrend der letzten Jahr gestoppt sei, war beim Veranstalter Forwind aus Oldenburg am Mittwoch auf Anfrage zu erfahren. "Wir hoffen, dass wir das Niveau des Vorjahres - also von 2014 - wieder erreichen", sagt Messeorganisatorin Simone Fein. Forwind ist das so genannte Windenergiezentrum der Universitäten Oldenburg, Bremen und Hannover – die gemeinsame Plattform der Windenergieforschung und -Bildung aller drei Institute. Die Messe findet wie immer im März statt. Veranstaltungsort ist im jährlichen Wechsel mal Oldenburg und mal Bremen – und wird am 20. Und 21. März wieder die Hansestadt sein.

In den ersten drei Jahren der Veranstaltung war die Ausstellerzahl kontinuierlich von 74 im Jahr 2010 auf 96 im Jahr 2012 gewachsen. Dann aber schlug die Unsicherheit vor allem auf dem deutschen Windenergiemarkt über die Zukunft des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) auch auf den hiesigen Arbeitsmarkt und damit auf die Messe durch. Denn damals hatten Diskussionen über EEG-Reformen eingesetzt, die sicher geglaubte Grundsätze dieses deutschen Einspeisegesetzes zur Disposition zu stellen schienen. Und auch international ging vielen Märkten die Luft aus, weil viele Staaten zunehmend auf ihre Haushaltsdisziplin statt Strukturwandel-Förderung setzten und Energiewende-Förderungen weitgehend einstellten. Die Ausstellerzahlen fielen 2014 noch unter das Anfangsniveau auf 68. Nun soll die Zahl wieder übertroffen werden – zuletzt hatte Forwind mindestens 80 Job-Anbieter angekündigt.

Windenergie benötigt Mitarbeiter für Deutschland-Boom

Messeorganisatorin Simone Fein will sich allerdings derzeit noch nicht festlegen: Sie gehe davon aus, dass die Unternehmen intern bereits geklärt hätten, „welche Positionen in ihren Belegschaften sie 2015 neu besetzen wollen“. Allerdings stelle sich der Arbeitsmarkt in der Windbranche uneinheitlich dar: „Mit Sicherheit haben wir wieder große Unternehmen unter den Ausstellern, die immer Personal suchen und für die die Messeplattform eine gute Gelegenheit zu ersten Kontakten mit Stellen suchenden Fachkräften ist. Doch auch bei kleineren unter unseren Ausstellern gehen wir eigentlich davon aus, dass neue Stellen da sind."

Klar scheint indes bereits jetzt, dass die Job-Möglichkeiten vor allem der Windenergie zu verdanken sein werden. Mehrere Solar- und Bioenergieunternehmen, die ebenfalls zum Messeangebot gehören, sind nach einem Rückzug seit 2012 noch nicht wieder auf die Veranstaltung zurückgekehrt. Die Windkraft wird hingegen nach öffentlich geäußerten Erwartungen mancher in der Branche 2015 und 2016 auf neue Rekordjahre bei den Installationsmengen in Deutschland zusteuern. Allerdings sei die Zahl der Jobangebote für die Messe noch nicht abzusehen. Nach den jüngsten erhältlichen Zahlen hat die Windbranche bereits 2013 zumindest in Norddeutschland schon für ein Plus bei den Jobs gesorgt und insgesamt knapp 140.000 Menschen beschäftigt.

Rahmenprogramm: Infos zu Gehaltsstrukturen, prominenter Energiewende-Weltenbummler

Derzeit sind die Messeveranstalter noch im Gespräch mit den teilnehmenden Firmen und anderen angefragten Unternehmen über die Auswahl von Vorträgen und Referenten für das Rahmenprogramm. Wie in den Vorjahren sind wieder zwei Foren geplant: Im einen werden die Unternehmen sich selbst den umworbenen Young Professionals präsentieren können. Im anderen werden die Referate spezielle Karrierethemen ansprechen. Auf rund 20 Vorträge schätzt Fein das Volumen bei der Berufeschau im März. Möglicherweise könnten Gehaltsstrukturen eine Rolle spielen, nachdem schon bei der Ausstellung im März dieses Jahres ein Vortrag zu Einstiegsgehältern „sehr gut nachgefragt worden“ sei. Auch zum Thema Ausbildung werde es „auf jeden Fall Informationen geben“.

Eine Premiere findet sich derweil in der Ausstellerliste: Die Deutsche Windtechnik und damit einer der größten Anbieter eines unabhängigen Windpark-Service wird mit ausstellen. Die Service-Branche ist ein in der Windkraft ununterbrochen wachsendes Segment und sucht beständig nach weiterem Personal. Dabei gehen ihren Unternehmen oft auch Personaldienstleister zur Hand, um bei Stoßgeschäften die Belegschaften zu ergänzen. Auch sie werden wieder zu den Ausstellern gehören.

Die Zukunftsenergien Nordwest verspricht indes auch ein wenig Glamour: Im Anschluss an die Messeöffnungszeiten wird der Schweizer Visionär und Solarmobilist Louis Palmer über seine Erkenntnisse von der globalen Energiewende erzählen. Der Mann war als erster Mensch in den Jahren 2007 und 2008 18 Monate lang mit einem Solarauto rund um die Erde gereist. Für den Vorabend der Messe ist nach einer Pause im vergangenen Jahr wieder ein Personalworkshop für Aussteller angesetzt, den es zum ersten Mal auf der Zukunftsenergien Nordwest im Jahr 2013 gab. Dort gibt es Hilfestellungen für die Auswahlkritierien bei Bewerbungen. Die Teilnehmer des Workshops können zuvor allerdings die Themen mit festlegen.

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(Tilman Weber)