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Experteneinschätzung

Waren die Regenfälle in Berlin normal?

Nach einem Unwetter am Donnerstag hält der Ausnahmezustand in Berlin weiterhin an. Die aktuelle Lage lasse keine Aufhebung zu, hieß es am Freitagvormittag, 30. Juni, von der Berliner Feuerwehr. Diese ist seit Donnerstagmittag zu über 1.500 Einsätze ausgerückt. Gegen Mittag hat es dann aufgehört zu regnen. Dennoch fragen sich viele angesichts der Bilder, ob das Wetter jetzt verrückt spielt.

Dazu sagt Peter Hoffmann, Meteorologe am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), langsam ziehende Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa könnten in den Sommermonaten Starkniederschläge mit lokalen Überschwemmungen verursachen. "Bislang sind solche Ereignisse eher selten gewesen. In den letzten Jahrzehnten häufen sich diese allerdings. Und die Forschung zeigt: Der vom Menschen verusachte Klimawandel trägt dazu bei, dass sich Luftströmung über Europa verändern und damit verbunden häufigere Extremwetterlagen begünstigt werden. Es ist leider so: Mit dem Ausstoß von Treibhausgasen gefährden wir die Stabilität unseres Klimas."

Chaos nicht nur in Berlin-Moabit. - © Foto: Ramires
Chaos nicht nur in Berlin-Moabit.

Das PIK sagt, weltweit hätten extreme Regenfälle in den vergangenen dreißig Jahren zu immer neuen Rekorden geführt. "Bis 1980 lassen sich Schwankungen in der Häufigkeit von Starkregen mit natürlichen Faktoren erklären, #150; für die jüngste Zeit aber haben Wissenschaftler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung einen klaren Aufwärtstrend solcher zuvor nie dagewesener Regenfälle entdeckt", heißt es. Diese Zunahme passe zum Anstieg der globalen Mitteltemperatur, die verursacht wird von Treibhausgasen aus dem Verbrennen von Kohle und Öl. Sturzbachartige Regenfälle können zu folgeschweren Überschwemmungen führen. (Nicole Weinhold)